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Weibliche Häftlinge bekämpfen Waldbrände in Kalifornien
Autor und Reporter
Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Diese Reportage dreht sich um weibliche Häftlinge, die in Kalifornien in großem Umfang für Feuerwehraufgaben ausgebildet und eingesetzt werden. Die USA haben schon lange massive Probleme mit den Folgen des Strafvollzugsdramas, dass die massenhafte Inhaftierung von Menschen und Privatisierung von Haftanstalten ausgelöst hat. Die Überfüllung von Gefängnissen ist eines davon, fehlende Arbeits- und Weiterbildungsangebote oder anderer Formen der Rehabilitation ein weiteres. Von daher klingt die Feuerwehr-Idee der waldbrandgeplagten Kalifornier erstmal ganz gut. Obwohl der Job gefährlich ist, nehmen die Häftlinge ihn auch gern an. Die Bezahlung ist besser als bei anderen Gefängnisjobs und die gemeinsame Arbeit unter Druck und Gefahr schweißt zusammen, gibt den Frauen ein Gemeinschaftsgefühl und formt Vertrauen sowie Beziehungen.
Der Einsatz hat sich so bewährt, dass mittlerweile bei Katastropheneinsätzen bis zu 80 Prozent der Einsatzkräfte aus Häftlingen besteht. Die sind dem Staat gut genug, um ihr Leben zu riskieren, sie tun das ja auch deutlich günstiger als die reguläre Feuerwehr. Einstellen will sie der Staat jedoch nach Ende der Haftzeit so gut wie nie – man wisse ja nicht, ob man sich auf Verbrecher und Verbrecherinnen im Ernstfall verlassen könnte. Jaime Lowe und Peter Bohler beschreiben den lebensgefährlichen Einsatz der Frauen und ihren schwierigen Weg zurück in die Gesellschaft hautnah und in bedrückenden Bildern.
Quelle: Jaime Lowe Bild: Peter Bohler EN nytimes.com
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