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Fundstücke

Wie sieht eine Stadt aus, wenn man eine Katze ist?

Rainer Sigl
Journalist Print/Online/Radio, Blogger; Textarbeiter
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Rainer SiglSamstag, 18.02.2017

Als stadtbewohnender Mensch vergisst man es hin und wieder: Was uns umgibt, ist nur für uns gemacht. Städte als artifizieller Lebensraum bieten mal mehr, mal weniger ungezügelte Natur an den Rändern oder an festgelegten Orten; aber eigentlich sind sie auch selbst eine Art Dschungel, der nach eigentümlichen Regeln funktioniert, die uns meistens gar nicht bewusst werden.

Wenn man aber eine Katze wäre, oder ein Hund, oder irgendeine andere Art von Tier, würde uns das als Mensch vertraute Umfeld Stadt plötzlich ganz schön fremd, bizarr und gefährlich vorkommen. Der irische Autor Darran Anderson wirft in seinem Essay, der ursprünglich als Teil einer Reihe für das in wirtschaftliche Turbulenzen geratene KillScreen geplant war, einen Blick auf diesen Perspektivenwechsel, den uns manche Spiele ermöglichen. 

Using animals as analogous to our urban experiences points to jarring absences in games that feature human avatars. Namely, they tend to assume one particular experience of the urban environment. Yet what is the city to the homeless citizen? To someone who is blind? To an agoraphobic inhabitant? Cities, by their very nature, are plural. 

Anderson erwähnt in seinem Text die Spiele "Home free" und "Lost Ember", der hübscheste Screenshot in seinem Artikel gehört aber zu einem anderen Spiel: In "HK" sollen Spielerinnen und Spieler als streunende Katze das inzwischen abgerissene urbane Wunderland der Hongkonger Kowloon Walled City erforschen. 

Wir erinnern uns: Oft bieten uns Spiele andere Räume als die gewohnten - manchmal aber zeigen sie uns die altbekannt geglaubten Räume aus neuen, ungewohnten Perspektiven.

Wie sieht eine Stadt aus, wenn man eine Katze ist?

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