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Zwei Tote sind weniger als einer – Die Grenzen menschlichen Mitleids

Dmitrij Kapitelman
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
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Dmitrij KapitelmanSonntag, 20.08.2017

Ich habe keine zehn Minuten Berichterstattung zu den Anschlägen in Spanien verfolgt. Weil Sätze wie "Die Menschen in Barcelona reagieren mit einer Mischung aus Trauer und Trotz", mir nichts vermitteln. Weil sie aus der Recycelhölle des sensationsgesteuerten Medienmoralismus stammen. Und auch die Twitterdiskurse zwischen rechten Populismusterroristen und Liebesmahnern, die vor Angst und mehr Hass warnen, sich so seltsam blutleer lesen.

Dennoch ist es verstörend, nicht aufrichtig verstört zu sein.

Der Psychologe Dr. Paul Slovic erforscht die Grenzen menschlichen Mitleids. Und dieses funktioniert offenbar sehr mathematisch. In diesem Gespräch erklärt er beispielsweise, warum wir eher geneigt sind fünf Menschen zu helfen als fünfhundert. Und bei 5.000 ignorieren. Slovic elaboriert die relative Unschärfe für den Wert eines menschlichen Lebens. Und die Implikationen daraus für kollektive Hilfsbereitschaft oder politisches und journalistisches Versagen. Bietet allerdings auch Alternativen. Bis hin zur Übertragung von Moral an Maschinen.

Ein spannendes, intellektuell leidenschaftliches Gespräch.

Zwei Tote sind weniger als einer – Die Grenzen menschlichen Mitleids

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