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Kopf und Körper

Ein Monat ohne Essen

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinDienstag, 27.03.2018

Am 30. September vor zwei Jahren aß Hayley Ryczek, Kochbuchautorin und Lifestyle-Bloggerin, ihre letzte Mahlzeit. Danach aß sie einen ganzen Monat lang: Gar nichts. Nur Flüssigkeiten und Vitamintabletten nahm sie zu sich.

Ryczeks Plan dabei war, Gewicht zu verlieren. Das schaffte sie auch, knapp elf Kilo weniger brachte sie nach diesem Monat des Totalfastens auf die Waage. Was einem gar nicht so viel vorkommt, wenn man bedenkt, welchen Preis sie dafür gezahlt hat. Wie viel Ryczeks heute wiegt, ist unbekannt. Klar ist, dass sie, anders als manche andere, diese Brachialdiät überlebt hat.

Extremes Fasten ist ein Lifestyle-Trend, auch bei manchen christlich-religiösen Menschen ist er beliebt (immerhin hat Jesus während seiner berühmten Wüstenzeit 40 Tage lang nichts gegessen). Die Menschen tun es, um den Körper "zu reinigen", einen "Neustart" zu bewirken, das eigene Verhältnis zum Essen zu reprogrammieren, da ein großer Teil unserer Essdrangs gar nichts mit körperlichen Bedürfnissen nach Nährstoffen zu tun habe, sondern einfach emotionaler Hunger sei.

Da ist natürlich etwas dran, wie jeder weiß, der schon einmal, auch kürzer, gefastet hat. Nur sind diese langen Hungerphasen wirklich übertrieben und können gefährlich sein. Ab einem bestimmten Punkt greift der Körper auf die Muskeln zurück, er frisst sich quasi selbst. Irgendwann kommt dabei auch das Herz an die Reihe, das letztlich ja auch nur ein großer Muskel ist. Selbst wenn man am wochenlangen Fasten nicht stirbt, kann das Herz bleibende Schäden davontragen. Man sollte also, wenn man große Versprechungen dazu hört, was lange Fastenzeiten bewirken können sollen, wirklich vorsichtig sein.

Anders ist es mit dem sogenannten Intervall-Fasten: Das setzt den Körper zwar auch Stress aus, aber in einem so kleinen Maße, dass es ihn tatsächlich widerstandsfähiger oder sogar gesünder machen könnte.

Ein Monat ohne Essen

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