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Kopf und Körper

Klimakrise: Geht nur Panik schieben oder verleugnen?

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

Zum Kurator'innen-Profil
Silke JägerDonnerstag, 28.11.2019

Die Klimakrise ist ein Präzedenzfall und wie wir damit umgehen können, kann uns keine Erfahrung oder wissenschaftliche Studie lehren. Was für die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Umbrüche gilt, die nötig sein werden, gilt genauso für unsere Psyche: Können wir angesichts der gewaltigen Veränderungen – oder sollen wir besser sagen: Zerstörungen? – die vor uns liegen, nur wählen zwischen den zwei Notfallmodi Panik schieben oder verleugnen?

Die klassische Psychotherapie ist selbst in einem Lernprozess. Welche Rolle nehmen Therapeut:innen ein, wenn sie von den psychischen Belastungen selbst betroffen sind? Wie viel Distanz zum Problem der Klient:innen ist glaubhaft? Und mit welchen Methoden kommt man den Dynamiken bei, um sie – wenn's sehr gut läuft – zu einer Kraftquelle machen zu können? Denn brauchen wir nicht genau das: Viele Menschen, die nicht aufgeben, sondern in der Krise neuen Mut schöpfen und den dann weitergeben?

Wie kann das gehen: Sich selbst schützen, ohne abzustumpfen? Optimistisch sein, ohne die Realitäten aus dem Blick zu verlieren?

Im Text werden Menschen vorgestellt, die einen Weg ausprobieren, der angelehnt ist an das Konzept der Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker. In 10 Schritten versuchen sie sich selbst vor der Verzweiflung zu retten, im Angesicht einer übermächtigen Entwicklung, die mit aller Wahrscheinlichkeit noch schlimmer endet, als wir uns das ausdenken können. Auf diesem Weg gibt es bei vielen der Seminarteilnehmer:innen einen Wendepunkt.

Der Wendepunkt, so hat sie bemerkt, ist Schritt 4: "Ich ehre meine Sterblichkeit & die Sterblichkeit von allem."

Der Text erklärt, in welchem Dilemma die Psychotherapie beim Umgang mit Klimaangst steckt und stellt die Selbsthilfegruppe vor, die sich Good Grief nennt, was so viel heißt, wie "Gut trauern" oder auch "Du meine Güte!".

Klimakrise: Geht nur Panik schieben oder verleugnen?

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