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Kurator'in für: Europa Fundstücke Kopf und Körper
Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.
"Wir stellen die Patienten in den Mittelpunkt. Das heißt, wir klären sie auf – über Vorteile und Nebenwirkungen, Risiken und Chancen – und dann können sie mitbestimmen, welche Therapie wir machen sollen." Ich höre gerne zu, wenn Ärzte sich und ihre Arbeit so darstellen. Ich höre das nicht nur gerne, ich nehme es ihnen auch ab. Ich glaube nämlich immer noch an die Geschichte vom Arzt, der Menschen helfen möchte, auf die bestmögliche Weise, mit allerbesten Absichten.
Zwei Ärzte haben in der NYT aufgeschrieben, warum gut informierte Patienten die informierte Entscheidungen treffen, immer noch die Ausnahme sind. Selbst, wenn Ärzte Krankheit und Therapie ausführlich erklären, Informationsblätter austeilen und fragen: "Haben Sie alles verstanden?".
Sicher, die Patienten nicken meist brav. Aber verstanden haben sie im Zweifel nicht viel – oder das Falsche. Das fällt den Ärzten nicht auf. Oder nein, es fällt ihnen auf. Aber: keine Zeit. Noch sehr viele andere Patienten da, die Hilfe brauchen. Sieht man ja. Der angestrengte Gesichtsausdruck, die zum Sprung ansetzende Körperhaltung, die atemlose Stimme. Es muss schnell gehen. Wer traut sich da noch nachzufragen?
Patienten haben Angst, ihren Doktor zu enttäuschen. Das ist es, was nach Ansicht der beiden Autoren viele Patienten davon abhält, zuzugeben, dass sie sich nicht ausreichend informiert fühlen.
Quelle: Mikkael A. Sekeres, M.d. and Timothy D. Gilligan, M.d. Bild: Hannah K. Lee EN nytimes.com
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