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Klima und Wandel

Afrika: In drei Stufen zur solaren Vollversorgung

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMontag, 13.03.2017

Auf dem afrikanischen Kontinent leben mehr als 1,2 Milliarden Menschen, die Hälfte von ihnen ohne Stromanschluss. In Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, stellte der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan heute einen Bericht des "African Progress Panels" über die "Elektrifizierung" Afrikas vor, Friedensnobelpreisträger Annan ist Vorsitzender des Think Tanks. Tenor des Berichts: Afrika lässt sich elektrifizieren, wenn man Solarenergie nutzt.

Die Autoren schlagen drei Stufen der Stromversorgung vor. Erstens: der Zugang zu solarem Licht. Es sei für die Armen auf dem Land wie der Stadt viel billiger, eine Solarlampe zu betreiben, als weiterhin bis zu 186 Dollar im Jahr für Kerzen, rußende Kerosinlampen oder batteriebetriebene Taschenlampen auszugeben. Diese Summe geben die Menschen in Mauretanien aus, um abends noch Licht zu haben. In Äthiopien sind es immer noch 72 Dollar im Jahr. Die Äthiopier zahlen damit im Schnitt den niedrigsten Betrag. Eine Solarlampe kostet mittlerweile keine fünf Dollar mehr.

Der Bericht "Lights Power Action. Electrifying Africa" beschreibt als zweite Stufe: die Installation von netzunabhängigen Solaranlagen auf Häusern. Diese ermöglichen den Betrieb von zwei bis drei Lampen, einem Radio und einem kleinen Fernseher. Der Preis für solche Solaranlagen seien von 2009 bis 2016 von 1000 auf 354 Dollar gesunken, bis 2020 erwarten die Autoren einen Preis von 200 Dollar.

Dritte Stufe: Der Aufbau von Mini-Netzen, mit denen beispielsweise Solar-Pumpen zur Feldbewässerung betrieben werden können, die Strom für Melkmaschinen oder Wärmelampen liefern, die in der Hühnerzucht eingesetzt werden können. Wenn diese Kleinnetze dann regional oder später transnational verbunden werden, würde so eine nachhaltige Stromversorgung Afrikas entstehen.

Deutschland hatte 2015 auf der Klimakonferenz in Paris mit einigen anderen G-7-Staaten 10 Milliarden Euro zur Elektrifizierung Afrikas bereitgestellt. Mittlerweile haben weitere Zusagen diese Summe verdoppelt.

Afrika: In drei Stufen zur solaren Vollversorgung

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