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Klima und Wandel

Strom für 35 Millionen Haushalte: Netzbetreiber wollen Energie-Insel in der Nordsee bauen

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannMontag, 13.03.2017

Wer hätte vor zehn, fünfzehn Jahren gedacht, dass heute weit draußen vor der deutschen Nordseeküste fast eintausend Windräder, hoch wie der Kölner Dom, stehen werden, die in der Spitze zusammen so viel Strom erzeugen wie fünf große Kohlekraftwerke? Mit der Energiewende sind goldene Zeiten für Pioniere in der Industrie angebrochen. Kühne Projekte haben Konjunktur.

Ein besonders ambitioniertes haben jetzt die Netzbetreiber TenneT (Deutschland) und Energinet (Dänemark) vorgestellt: Sie wollen auf einer nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche liegenden Sandbank zwischen England und Dänemark eine „Strom-Insel“ schaffen, die den Bau von gigantischen Offshore-Windparks ringsherum ermöglichen soll. Die etwa dreihundert mal hundert Kilometer messende Sandbank wäre ein idealer Standort für Hochsee-Windräder.

Ausgestattet mit einem Hafen, einer Flugzeug-Landebahn, Lagerflächen und Unterkünften soll die mehrere Quadratkilometer große Insel zum einen als logistische Basis für die umliegenden Windparks dienen. Zum anderen sehen die Netzbetreiber in der Insel einen Knotenpunkt für den erzeugten Strom: Hier könnten die Konverterstationen installiert werden, von denen aus die Energie in die Stromnetze der Nordsee-Anrainer verteilt wird. Im ersten Schritt soll die Insel auf Windräder mit einer Leistung von dreißig Gigawatt ausgelegt werden. Damit könnten rund 35 Millionen Haushalte mit Energie versorgt werden.

Science Fiction? Sicher nicht – technisch wäre der Bau einer solchen Insel kein Problem. Mit TenneT und Energinet stehen zwei große Unternehmen hinter dem Projekt, die viel Erfahrung mit der Netzanbindung von Hochsee-Windrädern haben und auch das nötige Standing für ein Projekt dieser Art hätten. Die beiden Netzbetreiber wollen jetzt untersuchen, wie es um dessen Wirtschaftlichkeit bestellt ist.

Strom für 35 Millionen Haushalte: Netzbetreiber wollen Energie-Insel in der Nordsee bauen

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