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Klima und Wandel

Bitcoin-Mining auf Island verbraucht mehr Strom als alle Haushalte

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerSonntag, 18.02.2018
Smari McCarthy, a member of the Icelandic parliament for the Pirate Party, tweeted: "Cryptocurrency mining requires almost no staff, very little in capital investments, and mostly leaves no taxes either.
"The value to Iceland... is virtually zero."

Doch im Grunde ist es weniger als Null. Die auf der Insel ansässigen Bitcoin-Produzenten dürften in diesem Jahr mehr Strom verbrauchen als alle isländischen Privathaushalte zusammen, sagte der Sprecher des isländischen Energieunternehmens HS Orkas, Johann Snorri Sigurbergsson, dem britischen Fernsehsender BBC. Demnach könne die wachsende Kryptoindustrie ihren Stromverbrauch auf bis zu 100 Megawattstunden in diesem Jahr erhöhen.

Es ist absurd: Island ist aufgrund seiner idealen Bedingungen (Geothermie und Wasserkraft) eines der wenigen Länder der Erde, das sich bereits heute fast vollständig aus Erneuerbaren Energien versorgen kann. Doch statt mögliche Energieüberschüsse sinnvoll zu nutzen, werden Unmengen Energie verbraten für etwas, das keinerlei greifbaren Wert hat, außer für ein paar Finanzzocker. Anderswo erzählen Klimaschützer den Verbrauchern, sie sollen bitte abschaltbare Steckdosen nutzen oder für teures Geld ihr Haus dämmen, um Energie zu sparen.

"Iceland" ist schon heute massiv betroffen von den Auswirkungen der globalen Erwärmung.

Der Bitcoin-Wahnsinn zeigt mir zweierlei:

1. Auch Energieeffizienz insbesondere im Bereich der Digitalisierung braucht dringend irgendeinen übergeordneten (gesetzlichen) Rahmen oder eine Weltkonferenz, um im allgemeinen Bewusstsein verankert zu werden.

2. Gäbe es endlich einen vernünftigen CO2-Preis, würde so was vermutlich gar nicht mehr so ausarten.


Bitcoin-Mining auf Island verbraucht mehr Strom als alle Haushalte

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Kommentare 9
  1. Dirk Janssen
    Dirk Janssen · vor fast 7 Jahre

    Hat eigentlich schon mal jemand ausgerechnet, wieviel Energie der normale Zahlungsverkehr verbraucht mit Filialsystem, Geldautomaten, Geldtransporten, Servern für Onlinebanking, Gelddrucken, Kontoauszügen usw.?

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

      Hier gibt es einen Vergleich zur Transaktion mit VISA-Karten: https://motherboard.vi.... Das Problem bei Bitcoin ist ja auch, dass das System so angelegt ist: je seltener Bitcoin werden, desto mehr Energie (Rechenleistung) muss gebraucht werden, um den Coin zu schürfen.

  2. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor fast 7 Jahre

    100 Megawatt ist die Leistung eines Verkehrsflugzeuges, sagt Google. Klingt jetzt nicht so dramatisch.

    1. Kommentar entfernt
      Kommentar entfernt · vor fast 7 Jahre

      Dieser Kommentar wurde gelöscht.

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Un im Text geht es ja nur um Island. In diesem Text wird der weltweite Energiebedarf für Bitcoin-Schürfen auf 31 Terrawatt (!) hochgerechnet. Das ist mehr als die meisten Länder der Erde im Jahr an Energie verbrauchen. https://grist.org/arti...

    3. Fabian Goldmann
      Fabian Goldmann · vor fast 7 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Achso, was du meinst ist nicht die Leistung, sondern die Leistungsaufnahme, also der
      Stromverbrauch - schreibst du ja auch oben. Dann muss es nicht "100 Megawatt", sondern "...100 Megawattstunden (MWh) in diesem Jahr..." heißen.

    4. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

      @Fabian Goldmann Ja, das stimmt. Wir man das ins Verhältnis zum Verbrauch eines Flugzeugs setzen kann, ist mir dennoch nicht klar.

    5. Fabian Goldmann
      Fabian Goldmann · vor fast 7 Jahre

      @Daniela Becker Da du MW geschrieben hattest, hab ich die Leistung verglichen, nicht den Vebrauch. Und die bewegt sich bei Flugzeugen nunmal in dieser Größenordnung.

    6. Fabian Goldmann
      Fabian Goldmann · vor fast 7 Jahre

      @Fabian Goldmann Ich hab jetzt nochmal deinen AKW-Vergleich nachgerechnet, weil mir das auch etwas viel vorkam. Ein AKW hat z.B. eine Leistung von 1 Gigawatt. Die Strommenge, die es pro Jahr in Gigawattstunden einspeist wären dann 1GW x 24 Stunden (am Tag) x 365 (im Jahr) 8760 Gigawattstunden. Die Bitcoiner würden dann mit ihren 100 MWh gerade einmal ein 88.000stel davon verbrauchen. Allerdings erscheint mir 100MWh auch ganz schön wenig. Wo steht das eigentlich?

    7. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

      @Fabian Goldmann Ja, mein AKW-Vergleich passt auch nicht. Ich lösch den jetzt. Die 100 MWh habe ich aus der AP-Meldung: https://apnews.com/a6c... Die Menge kommt mir schon realistisch vor, da Island ja kaum mehr Einwohner als Wuppertal hat.
      Ich kann nur noch mal auf den Text verweisen. https://grist.org/arti... Darin wird der weltweite Energiebedarf für Bitcoin-Schürfen auf 31 Terrawatth (!) hochgerechnet. Das ist mehr als die meisten Länder der Erde im Jahr an Energie verbrauchen.

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