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Klima und Wandel

Der Kohlekonzernchef von EnBW findet Kohle nicht mehr so cool

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMontag, 20.02.2017

Die Energie Baden-Württemberg, kurz EnBW, ist Deutschlands drittgrößter Energiekonzern. Früher war er mal ein Atomkonzern, 2010 lag der Gewinn noch bei 3,3 Milliarden Euro. Heute ist er ein Kohlekonzern und Gewinn - tja, das kennen sie bei EnBW nicht mehr.

Man muss sich offenbar tatsächlich erst ein blaues Auge holen, bis merkbar wird, dass bestimmte Sachen, die die Erwachsenen (in diesem Fall: die Klimaschützer, die Wissenden),  prophezeit haben, zutreffend sind: Kohlekraft führt bereits kurzfristig zum Ruin.

Erkannt hat das jetzt offenbar auch Frank Mastiaux, EnBW-Vorstandschef, der seinen Konzern auf einen Ausstieg aus der Kohleverstromung vorbereitet. Dem Spiegel erklärte der 52-jährige Manager: "Die ehrgeizigen Klimavorgaben werden in Deutschland Strom aus Kohle grundsätzlich infrage stellen."

Dabei hat EnBW in Karlsruhe doch gerade erst eines der größten deutschen Kohlekraftwerke in Betrieb genommen: Das für 1,3 Milliarden Euro gebaute Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe ging  im Mai 2014 in Betrieb - mit einer Leistung von 912 Megawatt. Das Kraftwerk schließe die Versorgungslücke für die Übergangszeit, „bis wir Wind- und Sonnenstrom in großem Maße speichern können“, sagte damals just jener EnBW-Chef Frank Mastiaux, der nun im Spiegel-Interview ganzganz fix raus will aus der Kohle.

Auf diesen Umstand bereite sich EnBW konsequent vor, erklärte Mastiaux laut Spiegel nun drei Jahre später: "Anlagen, die den Umwelt- und Rentabilitätsstandards nicht mehr standhalten, melden wir zur Stilllegung an." Bei rund einem Drittel der EnBW-Steinkohlekapazitäten sei das bereits geschehen. Dem Greenpeace Magazin hatte er bereits gesagt: "Den schrittweisen Kohleausstieg haben wir in unserer Strategie bereits einkalkuliert."

Die Dummen sind die Kommunen und Baden-Württemberg: Land und Gemeindeverbände sind quasi pari-pari-Eigner und zahlen die Zeche für jahrelanges Fehlmanagement zu Gunsten von Atom- und Kohlekraft.

Der Kohlekonzernchef von EnBW findet Kohle nicht mehr so cool

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 8 Jahre

    Super piq, aber bitte immer auf die Bezahlschranke hinhalten.

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