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Klima und Wandel

Ein neues Beispiel: Wie sich die Wirtschaft Politik erkauft

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerSamstag, 02.07.2016

Es gibt ja etliche Beispiele, wie sich die Wirtschaft Politiker kauft. Empfohlen sei beispielsweise das „Schwarzbuch Kohle" von Greenpeace oder dessen „Schwarzbuch Autolobby". Eine völlig neue Qualität dieses „Kaufens" offenbart nun das Rechercheergebnis vom Verbund aus WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung: Demnach hat sich die Wirtschaft jahrelang die Dienste der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gekauft.

Die Bundesanstalt ist nicht irgendwer — sondern der „geologische Dienst" der Bundesrepublik. Ihr obliegt die Beratung der Bundesministerien in allen geowissenschaftlichen Fragen. Und die Bundesanstalt stellte klar: Nicht die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas sind hauptverantwortlich für die Erderwärmung. Statt Kohlendioxid sind schlichter Wasserdampf und die Aktivitäten der Sonne verantwortlich für das Problem.

1995 behauptete eine Studie der BGR diesen Unsinn, obwohl damals der Weltklimarat IPCC in seinem Zweiten Sachstandsbericht genau zum gegenteiligen Ergebnis kam. Die Autoren der Bundesanstalt: namhafte Wissenschaftler. Kurze Zeit später veröffentlichte die BGR auf der Basis dieser Studie das Buch „Klimafakten", das von den Klimaskeptikern bis heute als eine Art „Heilige Schrift" der Bundesregierung zitiert wird.

Jetzt kommt raus: Finanziert wurde solcher Quatsch von einer reichen Stiftung, die auf Initiative einiger Wirtschaftsunternehmen in den 80er Jahren ins Leben gerufen wurde. Einzahler sind neben dem Chemiekonzern Bayer und dem Energieriesen RWE auch ein Unternehmen wie Wintershall, BP oder die Ruhrkohle AG — Konzerne also, die Sorge um ihr Geschäftsmodell angesichts des Klimawandels haben mussten.

Kein Einzelfall: Die „Hans-Joachim-Martini-Stiftung" finanzierte mal eine Gorleben-Studie, mal eine zum Fracking — jedenfalls immer mit den für die Industrie wünschenswerten Ergebnissen. „Durch die Stiftung wurden die Seriosität der BGR und damit die Regierungspolitik korrumpiert," urteilt die Grünen-Expertin Sylvia Kotting-Uhl.

Ein neues Beispiel: Wie sich die Wirtschaft Politik erkauft

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Kommentare 1
  1. Ralph Diermann
    Ralph Diermann · vor mehr als 8 Jahre

    Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat die wissenschaftliche Arbeit des BGR zu CO2 in den 2000-Jahren gerade in seinem Blog im Detail auseinandergenommen. Langer Text, lohnt aber: http://www.scilogs.de/...

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