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Klima und Wandel

Erneuerbare Elektrizität: In Deutschland noch kein Drittel

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerDienstag, 14.02.2017

Es heißt ja immer so schön, dass es voran geht bei der Energiewende in Deutschland. Dummerweise stimmt das aber nicht. Erstens ist es bislang nur eine Stromwende, keine Wende in der Beschaffung von Wärme-, Antriebs-, Kühlungs- oder Ernährungsenergie. Verkehr, Landwirtschaft, Heizung und andere Bereiche haben sich längst nicht auf den Weg zum Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen als die fossile gemacht, was die seit einer Dekade nahezu gleichbleibende deutsche Treibhausgas-Fracht belegt. Zweitens geht es auf dem Stromsektor eben doch noch nicht so schnell voran, wie die Medien zuweilen berichten.

Glaubt man den Zahlen des Strom-Reports, dann stieg der Anteil von Strom aus Wind, Sonne, Biomasse und Co. 2016 in Deutschland auf insgesamt 648 Milliarden Kilowattstunden, was 29,5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs entspräche.

Die Windkraft boomte im vergangenen Jahr, 2016 wurden insgesamt 1.624 Windräder mit zusammen 4.625 Megawatt Leistung neu ans Netz angeschlossen. Das geht aus Zahlen hervor, die der Bundesverband Windenergie und der Herstellerverband VDMA Power Systems ermittelt haben. Damit liegt der Zubau leicht unter dem Rekordjahr 2014, als Anlagen mit insgesamt 4.750 Megawatt installiert wurden.

Alle anderen regenerativen Stromquellen wurden aber 2016 nur marginal ausgebaut — nie gab es in den vergangenen zehn Jahren schlechtere Zuwachsraten. Während der Photovoltaik-Weltmarkt weltweit 2016 wuchs, brach der EU-Markt für Sonnenenergie um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein, was insbesondere am starken Rückgang des deutschen und des britischen Marktes lag. Dazu kam, dass 2016 weniger Sonne schien — die Produktion hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 1 Prozent verringert.

Weltgrößter Hersteller von Windkraftanlagen bleibt Vestas. Der dänische Konzern mit Sitz in Aarhus erwirtschaftete 2016 einen Umsatz in Höhe von 10,2 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von mehr als 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Erneuerbare Elektrizität: In Deutschland noch kein Drittel

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