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Klima und Wandel

Klimaschutz ist kein Umweltthema

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannDonnerstag, 25.08.2022

Wir wissen, dass wir kurz davor sind, die Kipppunkte des Planeten zu erreichen – warum zum Teufel tun wir so wenig dafür, das zu verhindern? Über diese Frage sprechen die ZEIT-Redakteure Laura Cwiertnia und Uwe Jean Heuser mit Johan Rockström, Direktor des Postdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und einer der weltweit renommiertesten Wissenschaftler auf diesem Feld.

Rockström erklärt dies unter anderem mit einem Kardinalfehler der Klimakommunikation: Immer noch werde der Klimawandel als Umweltproblem behandelt. Damit steckt die Klimakrise in der öffentlichen Debatte genauso in einer Kategorie wie etwa soziale oder wirtschaftliche Fragen. Dabei ist sie doch „Meta-Thema“: Ohne ein stabiles Klima gibt es nirgendwo sonst Stabilität, sei es bei der Ernährung, bei der Gesundheit, bei den Arbeitsplätzen oder bei der internationalen Sicherheit, so Rockström. Löst man die Klimakrise aus dem Umweltkontext, sei es zudem leichter, konservative Bündnispartner zu gewinnen – schließlich ist der Klimaschutz heute vielerorts Teil eines ideologischen Konflikts, erklärt der Wissenschaftler.

Interessant auch, dass Rockström in der Debatte, wie die Klimakrise dargestellt werden sollte, für Schonungslosigkeit plädiert: Sie müsse als das Desaster beschrieben werden, das sie ist. Rockström befürchtet nicht, dass die Menschen auf negative Informationen über das Klima mit Ignoranz oder Depressionen reagieren. Vielmehr werde die realistische Darstellung zum Ansporn für Veränderung, erwartet der Forscher.

Klimaschutz ist kein Umweltthema

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 2 Jahren

    "Ohne ein stabiles Klima gibt es nirgendwo sonst Stabilität, sei es bei der Ernährung, bei der Gesundheit, bei den Arbeitsplätzen oder bei der internationalen Sicherheit."
    und der Wirtschaft!

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 2 Jahre

    Zum Glück haben wir hier noch nicht das krasse Lagerdenken, das in den VS von A existiert. Aber natürlich ist es richtig, was Rockström sagt: Klima ist Querschnittsthema, Temperaturwerte sind abstrakt, reale Folgen sind was zählt. Mein Kommunikationsansatz hier ist: schauen wir uns an was in den letzten 5 Jahren geschehen ist, im Vergleich zu den 5 Jahren davor - und dann denken wir 30 Jahre in die Zukunft, mit einer entsprechenden Steigerung alle 5 Jahre. Dann wird es schon ein bischen greifbarer. 30 Jahre ist weit genug, aber noch gerade vorstellbar.
    Auch andersrum ist das Zukunftsbild sinnvoll: arbeiten wir das Bild einer Wirtschaft und Gesellschaft aus, die Null, d.h. wirklich Null, Treibhausgase emittiert und die Natur sich regenerieren lässt. Wenn man dieses Bild fest im Geist hat, ergeben sich viele Handlungsschritte quasi von selber.

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