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Klima und Wandel

Nächstes Kapitel der Doku: "Das Ende der Kohlekraft in Deutschland"

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 04.11.2016

Die "Steinkohlen-Elektrizität AG" mit Sitz in Essen, neudeutsch STEAG, ist der fünftgrößte Stromkonzern Deutschlands nach Eon, RWE, EnBW und neuerdings der LEAG - das ehemalige Lausitzgeschäft von Vattenfall firmiert seit Oktober unter diesem Namen. Der Name STEAG, respektive "Steinkohlen-Elektrizität AG", ist programmatisch für das Problem des STEAG-Konzerns: Die Geschäfte mit Kohleverstromung laufen schlecht. Deshalb hat der Konzern jetzt 40 Prozent seiner einheimischen Kohlekraftwerke zur Stilllegung bei der Bundesnetzagentur angemeldet: 2017 sollen fünf Kraftwerksblöcke abgeschaltet werden, drei in Nordrhein-Westfalen und zwei im Saarland.

Durch den Ausbau der Erneuerbaren ist so viel Strom im Netz, dass er an der Börse immer billiger wird. Für eine Megawattstunde, die ein Stromkonzern im nächsten Jahr liefert, bekommt er nicht einmal mehr 23 Euro. Vor vier Jahren waren es noch mehr als doppelt so viel. Bereits Anfang September hatte die STEAG deshalb die Stilllegung "einiger Blöcke" nebst dem damit verbunden Personalabbau angekündigt. Nun erfolgte die rechtlich verbindliche Anmeldung: 2.500 Megawatt Kraftwerksleistung auf Steinkohlebasis werden im kommenden Jahr vom Netz gehen. Betroffen sind die Kraftwerksblöcke West 1 und 2 in Voerde, Herne 3 in Nordrhein-Westfalen sowie Weiher und Bexbach im Saarland.

3.500 Mitarbeiter hat die STEAG, sie betreibt derzeit noch acht Steinkohle- und zwei Raffineriekraftwerke in Deutschland. Dazu kommen drei Kraftwerke im Ausland: in der Türkei, in Kolumbien und auf den Philippinen. Die STEAG hatte  im September die Pläne bereits mit einem "Zukunftsprogramm" namens "STEAG 2022" angekündigt. Mehr als ein Viertel aller Stellen werden gestrichen, unter anderem um mehr Spielräume für Investitionen gewinnen zu können - und jetzt kommt es: für Investitionen in erneuerbare Energien.

Anfang der Woche hatte übrigens die EWE mit Sitz in Oldenburg - Deutschlands sechstgrößter Stromkonzern - seinen Ausstieg aus Fossilkraftwerken verkündet.

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