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Klima und Wandel

Verspätet, aber nun gewaltig: Die Offshore-Windkraft ist da

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMittwoch, 07.12.2016

Lange, sehr lange hing die Offshore-Windkraft jedwedem Planungsszenario hinterher. Doch im vergangenen Jahr ist diese erneuerbare Energie in Europa definitiv aus dem Startblock gekommen. In der Nordsee, der Ostsee und der Irischen See gibt es mittlerweile mehr als 3.300 netzgekoppelte Anlagen. Wie das Handelsblatt berichtet, hat sich die Offshore-Windkraft zu einem veritablen Industriezweig gemausert.

Die europäische Offshore-Windkraftindustrie setzte 2015 etwa elf Milliarden Euro um. Alleine in Deutschland hat die Branche 20.000 Arbeitsplätze bei Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern geschaffen.

Die Gründe für den europäischen Offshore-Windenergie-Boom sind vielfältig: Zum einen haben die europäischen Regierungen und die EU als Ganzes Windenergieprojekte mit Anreizen im Rahmen ihrer CO2-Reduktionsziele unterstützt. In Deutschland ist die Investitionssicherheit durch das EEG treibende Kraft gewesen.

Zum anderen konnte sich die Industrie durch technische Innovationen, optimierte Prozesse, größere und leistungsstärkere Turbinen sowie mehr Wettbewerb unter den Zulieferern professionalisieren und die Kosten enorm drücken.

Der Preis für eine Megawattstunde liegt inzwischen bei 73 bis 140 Euro für Offshore-Wind. Das ist immer noch teurer als etwa 65 bis 70 Euro für Gas und Kohle – aber die Lernkurve hat noch weiteres Potenzial. Wenn externe Umweltkosten berücksichtigt werden, sieht das Bild für die Windkraft noch deutlich günstiger aus.

Zwei Wehmutstropfen gibt es. Wegen fehlender Leitungen, die den Strom vom Meer in die inländischen Verbrauchszentren bringen, konnten allein im Jahr 2015 4.100 Gigawattstunden Windstrom nicht durch das Netz transportiert werden. Ein zweites Hindernis ist ein Mangel an großen Speichern für überschüssige Windenergie.

So entsteht eine absurde Situation. Lange Jahre warnten Politiker, dass die Windenergie niemals so viel Strom erzeugen könnte wie nötig und nun wo en masse Windstrom produziert wird, kann er nicht genutzt werden.

Verspätet, aber nun gewaltig: Die Offshore-Windkraft ist da

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