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Kurator'in für: Feminismen
Annett Gröschner, in Magdeburg geboren, lebt seit 1983 in Berlin. Studium der Germanistik in Berlin und Paris. Seit 1997 freiberufliche Schriftstellerin, Journalistin und Dozentin. Seit 1992 literarisch-fotografische Projekte mit dem Fotografen Arwed Messmer (u.a. Ausstellung und Buch "Berlin, Fruchtstraße am 27. März 1952", 2012; "Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht", 2016). Schreibt Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke, Radiofeature und Reportagen. 2000 erschien ihr Roman "Moskauer Eis", 2011 der Roman "Walpurgistag". Zuletzt erschienen die Bücher "Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten" (Edition Nautilus), 2022 und das Buntbuch "Spazier-Gaenge in Berlin: Anna Louisa Karsch", 2022. Seit 2012 ist sie Gastperformerin bei She She Pop.
www.annettgroeschner.de
Auch wenn mein Kollege Achim Engelberg auf einem anderen Kanal schon auf den Film hingewiesen hat, ich möchte es noch einmal unter einem etwas anderen Aspekt hier im Literatenfunk tun. In der Mediathek von arte ist noch bis zum 3. Mai ein Dokumentarfilm von Raoul Peck zu sehen, der kongenial ein nicht fertiggestelltes Buch des Schriftstellers James Baldwin (1924 - 1987) im Medium des Films vollendet: I'm Not Your Negro. In drei Tonebenen und mit verschiedenen filmischen Mitteln füllt Peck die dreißig Seiten Notizen Baldwins über drei ermordete schwarze Bürgerrechtler - Medgar Evers, Malcolm X und Martin Luther King - mit Bildern und Dokumentaraufnahmen. Es setzt 1957 ein, als Baldwin nach neun Jahren in Europa wieder zurück nach Amerika geht, weil ein Bild ihn nachhaltig erschüttert hat: das des 15-jährigen Mädchens Dothy Counts, das als erste Schwarze nach der Aufhebung der Rassentrennung in eine gemischte Schule geht, begleitet von einem weißen Mob, der sie beschimpft und bespuckt, und zieht sich bis in die Gegenwart des Jahres 2015.
Der Film bewegt sich jenseits des formal langweiligen Biopics, mit sich abwechselnden Zeitzeugeninterviews und Dokumentarbildern. Es ist ein mit assoziativen Mitteln arbeitender Essay über das schwarze Amerika, jenseits des weißen, männlichen Blicks darauf, ein harter Film, der mit Bildern brutaler Polizeieinsätze gegen Schwarze auch erzählt, wie wenig sich verändert hat seit den sechziger Jahren. In einem Spielfilmausschnitt sieht man Doris Day in Glitzertop und Beachhosen in ihrer cleanen Musterküche, verschnitten mit Bildern erhängter schwarzer Menschen, auch Frauen darunter. In einem Interview mit Raoul Peck, ebenfalls auf arte abrufbar, erzählt er, wie es ihm gelang, die Rechte an Baldwins Werk zu bekommen.
In der DDR erschienen vier Romane James Baldwins, der berühmteste war Giovannis Zimmer, der in Paris in und um jenes Zimmer herum spielt und als eines der wenigen verfügbaren Bücher über eine homosexuelle Beziehung sicher mehr zum Coming out von Schwulen in der DDR beigetragen hat als alle Sexualaufklärungsbücher zusammen. Anfang der Achtzigerjahre hatten viele junge Menschen den schmalen Reclam-Band in ihren Jacketttaschen, auch ich.
Aber ich wusste nicht, dass Baldwin ein charismatischer Redner und Bürgerrechtler war, der vor großen akademischen Menschenmengen vollkommen frei und druckreif sprach: über seinen Zorn, über seine Herkunft und die tödliche Gefahr, ein Schwarzer zu sein. Und er entließ seine Zuhörer nicht aus ihrer Verantwortung.
"Wie die Geschichte weitergeht, hängt von uns selbst ab."
Quelle: Rauol Peck arte.tv
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