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Medien und Gesellschaft

Also doch noch Tagesschau – sagt der Digital News Report 2016

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitMittwoch, 15.06.2016

Auf den ersten Blick sind wissenschaftliche Studien zum Medienkonsum oft nicht gerade überraschend. Schließlich sind wir alle Mediennutzer und leben die Veränderungen im Alltag. Am Ende sind unsere gefühlten Erkenntnisse aber diffus, sie bauen auf persönlichen Erfahrungen auf. Deswegen ist es gut, dass das Reuters Institut seit einigen Jahren jährlich mit dem Digital News Report eine methodische Bestandsaufnahme liefert, mit der wir unsere digitale Lebenswelt abgleichen können. Die gerade veröffentlichte Studie für 2016 beleuchtet und vergleicht die Mediennutzung in 26 Ländern, neben vielen europäischen Staaten auch USA, Japan, Brasilien oder Australien. Für Deutschland haben die Wissenschaftler vor allem folgende Punkte erkannt:

  • In Deutschland haben TV-Nachrichten nach wie vor einen sehr viel höheren Stellenwert im Medienmix als in den meisten anderen Ländern. Digitale Mediennutzung findet hier langsamer Eingang in den Alltag, die Nutzung von Smartphones und Social Media für Nachrichten wächst im internationalen Vergleich langsam.
  • Deutschlands Medien sind erst spät in den Bereich Paid Content eingestiegen. Die Folge: Nur 8 Prozent zahlen für Online-News (rund 44 Euro jährlich), wir liegen hier fast am Ende der untersuchten Ländern. Jeder vierte Befragte nutzt Ad-Blocker, unter 35 Jahren sind es 39 Prozent.
  • 52 Prozent vertrauen den Nachrichten, jeder Zweite also nicht. Journalisten genießen nur das Vertrauen von 40 Prozent. Gerade einmal 37 Prozent glauben, dass die Medien frei von politischem Einfluss sind, nur 32 Prozent sehen das in Bezug auf Einflussnahme seitens der Wirtschaft so.
Ach ja: Facebook ist mit 27 Prozent der Befragten (37 Prozent der Unter-35-Jährigen) das regelmäßig als Nachrichten-Quelle meist genutzte soziale Netzwerk. Twitter kommt nur auf 4 Prozent (5 Prozent bei U35).

Die Ergebnisse des Digital News Report 2016 kann man kostenfrei als PDF downloaden oder auf der Homepage des Reuters Instituts durchsuchen – auch in interaktiven Grafiken.

Also doch noch Tagesschau – sagt der Digital News Report 2016

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