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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
1993 begann die Geschichte von „Angelradio“ als Piratensender in einem kleinen ranzigen Ladenlokal Südenglands. Gespielt wurde seit jeher nur Musik von vor 1960. Die Macher sind allesamt ehrenamtliche Senioren, die älteste Moderatorin ist 92 Jahre alt. Nachdem die Behörden den Sender zweimal gestürmt hatten, entschied Sendeleiter Tony, es doch mal auf legalem Wege zu versuchen. Mit unglaublichem Erfolg. 1999 bekam Angelradio die erste Sendelizenz, und niemand hatte damit gerechnet, dass es so eine große Hörerschaft geben würde. (Selbst die Polizisten, die den Sender gestürmt hatten, entpuppten sich als Angelradio-Fans.)
Autor und Produzent des Features ist Michael Lissek. Er bringt sich auch als übersetzende Stimme mit ein, „ohne dieses charmante Englisch zuzuquatschen“, wie es heißt. Ihm ist ein sympathisches Porträt des ungewöhnlichen Seniorenradios gelungen, und er lässt vieles für sich sprechen: Wunderbare Musikperlen aus den 20er bis 50er Jahren, liebenswürdige Moderatoren, denen keiner vorgibt, wie sie zu sprechen haben, und die erzählen, wie sie selbst von Hörern zu Moderatoren wurden oder andere schöne Geschichten preisgeben, charmante Radiowerbung, die extra in altmodischem Stil produziert wurde – alles klingt hier anders und man möchte mehr davon.
Wer des Englischen nicht mächtig ist, sollte allerdings zumindest Freude am Klang der Sprache und den akustischen Darbietungen haben – von der Morgengymnastik bis zu wunderschön chorischen Radio-Jingles ist so manches zu hören – denn es wird hier wirklich nur das Nötigste an Inhalten übersetzt. Bei diesem Stück spricht vor allem der Klang, and it sounds good.
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Quelle: Michael Lissek deutschlandfunkkultur.de
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