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Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.
Die Zeit hat in ihrer Ausgabe vom 12. Juli ein Pro und Contra zum Thema private Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer veröffentlicht. Die Betonung "privat" ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Dennoch haben sehr viele Leser die Zeit massiv dafür kritisiert. Vor allem für die Überschrift "Oder soll man es lassen?" Aber auch für das grundsätzliche Konzept, ein so heikles Thema in der Form eines Pro und Contras aufzugreifen. Die journalistische Angewohnheit, immer beide Seiten zu beleuchten, wurde als Paradebeispiel für eine "False Balance" kritisiert. Mir geht es in diesem piq allerdings darum, die Reaktion der Zeit auf diese Vorwürfe zu beleuchten. Bernd Ulrich, Mitglied der Zeit-Chefredaktion, schaltete sich sehr schnell in die Diskussion ein und nahm die - auch aus seiner Sicht - misslungene Überschrift auf seine Kappe. Auch auf dem Zeit-Blog ging er auf die Kritik ein. Noch ausführlicher und grundsätzlicher beschäftigte sich Christian Bangel, Chef vom Dienst bei Zeit Online, in seinem Kommentar zur Debattenkultur in Deutschland mit der Kritik an dem Pro und Contra. Am eindeutigsten hat die Zeit-Chefredaktion im Leitartikel der aktuellen Ausgabe ihre Fehler eingeräumt. Dort heißt es unter anderem:
Tatsächlich haben wir Fehler gemacht: zunächst das Pro und Contra selbst. Es ist heikel, ein Pro und Contra zur privaten Seenotrettung zu einer Zeit zu bringen, da es bei der staatlichen Seenotrettung politisch gewollte Lücken gibt. So entstand der Eindruck, wir wären der Meinung, es sei diskutabel, dass gar keine Seenotrettung stattfindet. Dies wurde durch die Überschrift "Oder soll man es lassen?" verstärkt – erst in der Unterzeile wurde deutlich, dass die private Seenotrettung gemeint war – nicht etwa jegliche Hilfe.
Ich halte diese Form von Krisenkommunikation für vorbildlich. Die Zeit ist schon sehr früh auf die Leserkritik eingegangen, hat Fehler eingestanden, ohne komplett in Sack und Asche zu gehen. Andere Medien können sich daran ein Beispiel nehmen.
Quelle: Zeit-Chefredaktion Bild: Die Zeit vom 12.J... zeit.de
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Ich finde das Wort "Shitstorm" unangebracht. Das einzig Erfreuliche an der Sache ist für mich, dass anscheinend auch außerhalb der sozialen Medien sehr viele Menschen ihre Empörung über diese unsägliche Seite kundgetan haben.
Also manchmal möchte man doch zu gerne wissen, warum jetzt jemand auf den roten Pfeil gedrückt hat. Ich finde es richtig, dass sich die Zeit der Kritik stellt und nicht einfach abtaucht, wie das früher bei vielen Redaktionen üblich gewesen sein soll.
Einen kleinen Disclaimer muss ich noch nachtragen: Ich bin selbst Abonnent der Zeit. Aber auch, wenn ich das nicht wäre, hielte ich diese Krisen-PR für gut...