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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Alles fing an, ohne dass irgendjemand die Folgen hätte absehen können. Im August 2014 postete ein junger Mann eine ziemlich ekelhafte Hasspredigt über seine Exfreundin, die Videogamesdesignerin Zoë Quinn, online.
Wie der Hauptartikel dieses aufschlussreichen Schwerpunkts in der New York Times rekonstruiert, wurde der Post von rechten, weißen Männern auf Reddit und 4chan aufgegriffen und zu #Gamergate, der ersten erfolgreichen politischen Hasskampagne der jüngeren Vergangenheit. Zoë Quinn und ihre Familie wurden bedroht, Nacktfotos wurden veröffentlicht und die Plattformen quollen über mit Mordfantasien. Die Männer streuten abstruse Gerüchte über sexuelle Gefallen für Journalisten und angebliche Auswüchse "politischer Korrektheit", die meisten Mainstreammedien waren hilflos. Die Männer gründeten Fake-Twitteraccounts, in denen sie als "wütende Feministinnen" auftraten, und sorgten dafür, dass erfundene Hashtags wie #EndFathersDay zu globalen Trends wurden. In der #Gamergate-Kampagne kamen der Hass und die Toxizität jener Männer, die Angst davor haben, dass ihre Privilegien von einer Kultur größerer sozialer Gerechtigkeit ersetzt werden, auf zuvor unvorstellbare Weise zusammen.
Die hier versammelten Beiträge beschreiben nicht nur die Genese von #Gamergate, sondern auch, wie dessen Kommunikationsmuster bis heute bewusst vom rechten Rand kopiert und kalkuliert wird. Es ist das Hauptmodell für den Informationskrieg im postfaktischen Zeitalter geworden. Außerdem werden die Vorläufer-Kampagnen untersucht, die sich vor allem gegen schwarze Feministinnen wandten. Man kann Auszüge aus den FBI-Untersuchungen lesen und erfährt über das Leben von Zoë Quinn, das von der Hasskampagne bis heute gezeichnet ist. Die Lehre aus den Ereignissen von 2014 ist für viele rechte weiße Männer bis heute: Wenn man nur gewissenlos und hasserfüllt genug ist, kann man seine eigene Realität konstruieren und sie anderen Menschen aufzwingen. Eine Riesen-Leseempfehlung.
Quelle: Charlie Warzel und andere Bild: New York Times EN nytimes.com
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