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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Was macht das mit uns, wenn wir bei Facebook oder Instagram viele Likes einsammeln? Klar, soziale Interaktion im digitalen Raum, aber wie manipuliert das alles unser Belohnungssystem? Auf die Suche einer Antwort auf diese Frage hat sich der Wissenschaftler und Autor Adam Alter in seinem aktuellen Buch gemacht — der hier verlinkte Essay ist ein bearbeiteter Auszug daraus. Alter führt in dem Text neben den Mechanismen in sozialen Netzwerken verschiedene Beispiele an, wie Software uns austrickst, etwa in Online-Casinos oder im Bereich des Gamings, wenn wir Candy Crush Saga oder Tetris spielen:
Einige Spiele sollen süchtig machen, um die unglücklichen Konsumenten zu verführen, andere machen süchtig, obwohl sie eigentlich vor allem Spaß machen sollen. Die Linie dazwischen ist sehr dünn, der Unterschied hängt in großem Maße von der Absicht des Designers ab.
Alter beschäftigt sich auch damit, was das am Ende für unser Leben mit Virtual Reality bedeuten kann – auch wenn er dabei schon etwas kulturpessimistisch wirkt:
Dieses Versprechen grenzenlosen Vergnügens klingt wundervoll, birgt aber auch die Möglichkeit, direkte menschliche Interaktionen zu entwerten. Warum sollte man seine Zeit in der echten Welt mit echten Menschen und ihren Fehlern zubringen, wenn man in einer perfekten Welt leben kann, die sich genauso real anfühlt?
Wie auch immer. Der deutsche Text beim Freitag erschien übrigens ursprünglich im Guardian – wer ihn also im englischen Original lesen möchte: How technology gets us hooked.
Quelle: Adam Alter freitag.de
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