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Pop und Kultur

80 Jahre alt, noch immer relevant - das Jazzlabel Blue Note

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschMontag, 16.10.2017

Alfred Löw und Frank Wolff gehören zu den Legenden des Jazz. Auch wenn sie kaum jemand unter diesen Namen kennt. Die beiden Berliner, die sich später Alfred Lion und Francis Wolff nennen sollten, flohen Ende der 30er Jahre vor den Nazis aus Deutschland. In New York gründeten sie 1939 das Label Blue Note, das, abgesehen von einer Pause in den 80er Jahren, bis heute Jazz-Alben veröffentlicht, die Maßstäbe setzen.

Mit den ersten Veröffentlichungen von Thelonious Monk und Drummer Art Blakey kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stieg das Ansehen des jungen Labels. Spätere Bestseller waren Horace Silver, Grant Green und Wayne Shorter, die ihre wichtigsten Platten allesamt im Studio des Toningenieurs Rudy van Gelder aufnahmen. Die Bildsprache des Grafikdesigners Reid Miles wurde stilprägend und Vorbild für Cover-Künstler aller Genres. Was Motown für Soul war, war Blue Note für Jazz, schreibt Nick Hasted: das Synonym für einen Sound, den es nicht nur veröffentlichte, sondern auch definierte.

Einen Kreativitätsschub erhielt die Plattenfirma, nachdem 2012 Don Was zum Präsidenten ernannt worden war. Der versierte Produzent holte Talente wie Derrick Hodge und Kendrick Scott zu Blue Note. Die beiden bilden die Rhythmgruppe der Blue Note All-Stars, eines Sextetts, das sich diesen etwas großspurigen Bandnamen mit jeder Note verdient hat. Keyboarder Robert Glasper & Co. brauchen dabei nicht einmal die Unterstützung der Blue-Note-Veteranen Herbie Hancock und Wayne Shorter, die auf einem Stück gastieren - ihr Sound ist auch zu sechst abenteuerlustig und groove-basiert, zwischen Hard-Bop und HipHop. Wie sagte es Don Was? "I’m looking for an emotional impact, a unique point of view, and good groove."

80 Jahre alt, noch immer relevant - das Jazzlabel Blue Note

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