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Pop und Kultur

Das stuck song syndrome oder warum wir Musik lieben

Mascha Jacobs
Journalistin und Mitherausgeberin von Pop. Kultur und Kritik
Zum User-Profil
Mascha JacobsDonnerstag, 18.01.2018

Mein Bruder hat als Teenager viel Queen gehört. Und lauthals mitgesungen. Ich musste ihn nicht sehen, unser Zimmer teilte eine Rigipswand, ich wusste genau, welche Gesten er an welcher Stelle machte. Bis heute kann ich mich nicht gegen das Mitsingen von "Under Pressure" wehren, obwohl ich es immer noch nicht mag. Wenn es irgendwo läuft, heute war es im Baumarkt, warte ich auf die Stelle, in der Freddie Mercury "Why can't we give love, give love, give love, give love, give love, give love, give love, give love?" singt. Nur die Geste, die mein Bruder an dieser Stelle bestimmt bis heute macht, ob im Baumarkt oder unter der Dusche, da kennt er nix, konnte ich unterdrücken. Beides wartet regelrecht in meinem Gehirn, bis die Musik sich endlich genau auf diese Passage zubewegt. Musik und Bewegung haben sich verbunden – und sie werden mich ein paar Tage begleiten. Das ist lustig und irgendwie rätselhaft, dachte ich auf der Rückfahrt. "Zwischen dem auditiven und dem motorischen Kortex gibt es Verknüpfungen", lese ich in einem Interview mit der Musikprofessorin Susan Roger in der taz, das ich hier verlinke. Rogers lehrt Psychoakustik und Musikkognition und war mal Soundingenieurin von Prince. Sie beschäftigt sich mit dem stuck song syndrome, das bei mir fast immer an einzelnen Passagen und Sätzen aus Liedern hängt, und plaudert mit Jens Uthoff darüber, wie Musik und Emotionen zusammenhängen, was man über Ohrwürmer weiß (und was nicht) und wie wir Musik wahrnehmen.

Das stuck song syndrome oder warum wir Musik lieben

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Kommentare 1
  1. Jan Paersch
    Jan Paersch · vor fast 7 Jahre

    Erfindet das Rad nicht neu, erfindet das Auto neu - guter Satz.

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