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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Seine grenzenlosen Rhythmen klängen wie ein Riesenkalmar, der sich an einem Schlagzeug-Kit austobt, schreibt Pitchfork über Tony Allens Künste auf dem neuen Album „The Source“. Klingt anstrengend, dabei bedeutet es vor allem, dass hier ein Musiker am Werke ist, der mehr als nur Rhythmus-Geber ist.
Tony Allen, 1940 in Nigeria geboren, war von 1968 bis 1979 Drummer und musikalischer Leiter von Fela Kutis Band Africa 70, die mit „legendär“ nur unzureichend beschrieben ist. Jahrzehnte und Kollaborationen mit Charlotte Gainsbourg, Moritz von Oswald und immer wieder Damon Albarn später bringt Allen mit „The Source“ erstmals ein reines Jazz-Album, komplett analog aufgenommen, heraus. "Jazz" nach Allens Verständnis enthält natürlich auch Reggae-Offbeats und Afrobeat-Elemente. Sänger brauche er nicht, “the horns are doing the singing“, sagt der Schlagzeuger in einer Kurz-Dokumentation. Der Guardian unterstreich die Bedeutung der Platte: die Sechziger-Jahre-Releases seines Labels Blue Note exotisierten die Musik Afrikas, nun exotisiere Allen den Hard Bop aus der Hochzeit von Blue Note Records.
Sensationelle Musik von dem Mann, den Brian Eno "den besten Drummer, der je gelebt hat" nannte, und dem die coole Podcast-Reihe La Blogotheque Raum für ein siebenminütiges Solo-Schlagzeug-Set eingeräumt hat.
Quelle: John Lewis EN theguardian.com
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