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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Im Online-Archiv der New York Times bin ich über dieses spannende Zeitdokument des Spielejournalismus gestolpert. Bill Kunkel und Arnie Katz waren Mitbegründer und Redakteure des ersten amerikanischen Spielemagazins Electronic Games, das bis 1997 existierte (auf archive.org nachzulesen). Für die renommierte Tageszeitung schrieben sie 1981 einen Einkaufsratgeber über „programmable videogames“, sprich: Spielkonsolen. Von denen waren 1981 bereits erstaunliche zwei Millionen verkauft worden, und die Experten gaben pünktlich zur Vorweihnachtszeit Antworten auf die aus heutiger Sicht drollig klingende Frage:
''I want to buy one of those programmable videogames. Which one is the best?''
Systeme wie Magnavox Odyssey² oder Channel F sagen heute wohl den wenigsten etwas, zumal sie in Europa teils unter ganz anderen Namen verkauft wurden. Die Bewertungsmechanismen des Spielejournalismus haben sich aber in fast 40 Jahren wenig verändert: Das Hauptkriterium, das Katz und Kunkel heranziehen, ist die Zahl und Qualität der verfügbaren Spiele. Und die wurden schon damals auch anhand ihrer grafischen Qualität bewertet, was heute schwer nachvollziehbar scheint (das „gut gealterte“ Spiel Baseball, das mit „realistic playaction and attractive graphics“ überzeugte, sah zum Beispiel so aus).
Interessant ist aber auch der Ausblick auf das kommende Jahr, den die beiden Autoren geben:
„It is unlikely that many entirely new systems will appear, however. With so many fine machines, all backed already by large software libraries, the cost of entry will probably dissuade all but the most stouthearted. Mego, for instance, has put its previously announced system back on the shelf after surveying the competition.“
Diese Einschätzung zeigt, wie unvorhersehbar die Entwicklung des jungen Mediums war: 1982 wurden mit der Gründung von Nintendo of America die Karten völlig neu gemischt.
Quelle: Bill Kunkel/Arnie Katz EN nytimes.com
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