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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Ich persönlich fand Roger Cicero ziemlich unsympathisch, das hat sich auch nicht geändert, als ich ihn ein paar Monate vor seinem Tod zum Gespräch traf. Aber auch das gehört ja zu echten Bühnengrößen: dass sich an ihnen die Geister scheiden. Vor ziemlich genau zwei Jahren jedenfalls ist der populäre Jazzmusiker oder angejazzte Popsänger gestorben, an seinem Todestag wird der NDR einen Film über sein Leben zeigen, erzählt wird die Geschichte von den Anfängen in kleinen Hamburger Clubs bis hin zu den großen Hallen.
Interessante Fragen stellen sich da: Welche Geschichte wird da erzählt werden? Wie sehr wird die Musik von ihm im Mittelpunkt stehen, wie sehr der Mensch, den auch die Boulevardzeitungen gerne zum Thema machten. Und ob Roger Cicero in diesem Film, wenn nicht heilig-, so dann doch seliggesprochen wird? Das liegt nahe, denn schon zu Lebzeiten, so kam es mir zumindest vor, wurde der in Berlin geborene Musiker mit Samthandschuhen angefasst: kaum ein Wort über seine banalen bis ärgerlichen Texte, kaum ein Wort über die Musik, die den Jazz als Farbton, als Verkaufsargument, als Staffage nutzte und verwässerte. In dem Film von Sven Haeusler wird Yvonne Catterfeld als Erzählerin fungieren, es kommen zu Wort: Gregor Meyle, Till Brönner, Peter Urban. Alles Weitere im hier verlinkten Text vom Rolling-Stone-Magazin.
Quelle: Rolling Stone Bild: BR (Screenshot) rollingstone.de
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