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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Feinde der Kritik schlechter Repräsentation von Menschengruppen im Computerspiel müssen jetzt stark sein. Ein gut gemeintes Angebot: Bei akuten Bevormundungsgefühlen einfach in aller Ruhe uneingeschränkt Spaß mit dem aktuellen Lieblingsspiel haben.
Dabei gibt es an dem Text von Anshuman Iddamsetty auf The Outline wenig auszusetzen: Der Autor kritisiert, dass dicke Menschen im Computerspiel entweder selten oder – wenn doch – in geradezu grotesker Form dargestellt werden. Mit bis zum Platzen angespannter Kleidung, chronischer Flatulenz und fragwürdiger Moral. Wie fast immer im Gaming, hat diese stereotype Darstellung ihre Wurzeln in der mittlerweile überholten Game-Design-Prämisse, dass man Figuren ihre Eigenschaften und Funktionen immer auf dem ersten Blick ansehen können muss.
[F]atness [is] a universal shorthand that ensures a player can both read and read into the systems of a particular game without alienating them. And so we get the qualities we’ve come to know about fat bodies in games, their lust for food and drink, their greed and corruptible nature.
Und obwohl Iddamsetty durchaus bessere Alternativen aufzeigt, auf die Verknüpfungen mit toxischer Netzkultur hinweist und Spielraum bei der Prioritätensetzung im Entwicklungsprozess sieht, geht es ihm nicht in erster Linie um die Verbesserung der Sichtbarkeit.
Visibility, of course, matters, but not if it ends up being another feature on a product landing page, commodified the way body positivity means absolutely nothing now.
Vielmehr erkennt er das Hauptproblem in den sehr sehr sehr selbstausbeuterischen und meritokratischen Arbeitsbedingungen der Branche, die auch Körpergewicht zu einer Frage von Leistung und Profit machen. Fette Gewinne vor fetten Körpern.
The economics of a neoliberal project as vast as AAA games development means that whether it’s a workforce, an identity, or a certain silhouette, people will always be exploited. And what comes out of that cruel logic isn’t a video game — it’s a spreadsheet.
Quelle: Anshuman Iddamsetty Bild: Capcom Vancouver EN theoutline.com
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