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Play hard, work hard – Die Fortsetzung der Arbeit im Spiel

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsMontag, 04.12.2017

In seinem medientheoretischen Standardwerk Understanding Media schrieb der kanadische Literaturwissenschaftler Marshall McLuhan einst: »As extensions of the popular response to the workaday stress, games become faithful models of a culture.« Und wie sich unsere Arbeitskultur aktuell in der digitalen Spielkultur widerspiegelt, beschreibt der Künstler Eron Rauch eindrücklich auf Spiegel Online. Nicht nur fordern uns Computerspiele immer ausführlicher dazu auf, repetitive Tätigkeiten nach vorgeschriebenen Leistungskriterien zu erfüllen, auch die Spielenden selbst schließen sich dieser scheinbar alternativlosen »Workification« unkritisch an. Wie regelrechte Workaholics verlangen sie sogar aktiv nach immer umfangreicheren Möglichkeiten, ihren Leistungswillen unter Beweis zu stellen. Wo Spiele eigentlich das Gegenteil der Arbeit sein sollten, sind sie so zu einer kaum noch spielerischen Wiederholung der Arbeit geworden. Einen Ausweg verspricht – ebenso außerhalb von Games – lediglich die Muße. Nur dort, wo Zeiträume tatsächlich frei von Zwängen sind, können sie der Entspannung, der Kreativität, der Reflexion oder schlicht dem Spiel dienen. Und vielleicht ist die wachsende Anzahl an Games, die nicht (mehr) auf Arbeitsleistung setzen, ja schon – wie von McLuhan prophezeit – ein Zeichen dafür, dass sich auch unsere Arbeitskultur verändert.


Disclaimer: Der Text erschien ursprünglich im Gaming-Bookazine WASD, bei dem ich auch in der Redaktion sitze. Vor mehr als einem Jahr habe ich bereits die englischsprachige Langfassung des Textes gepiqt. Nun liegt er aber erstmals in einer kompakten Form und auf Deutsch vor. Das macht auch weniger Arbeit…

Play hard, work hard – Die Fortsetzung der Arbeit im Spiel

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