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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Auch heute noch klingt "Transformer", Lou Reeds Klassiker aus dem Jahr 1972, überraschend cool. Das Album war ein Tribut an die Künstler und Outcasts in Warhols Factory, zu der auch Reed und seine Band Velvet Underground zählten. Man meint beim Hören, das New York der Siebziger vor dem inneren Auge zu sehen, grau und exzessiv, bissig und brutal, genussvoll verkommen und mit einem melancholischen Blick fürs Detail.
"Transformer" war "eine Momentaufnahme, die ein Eigenleben entwickelte", sagt Reed selbst in dieser "Making-of"-Doku, die noch bis zum 29.02. in der Arte-Mediathek zu sehen ist. Weil der Film schon im Jahr 2001 entstanden ist, konnte er noch selbst erzählen, ebenso der berühmte "Transformer"-Produzent und Background-Sänger David Bowie. "Ich wünschte ihm ein Album, das die Leute nicht mehr vergessen", erklärt der und verschweigt dabei, dass "Transformer" auch für ihn eine Win-Win-Kollaboration war. Für Bowies Imagewechsel nach Ziggy Stardust war Reeds verruchte Boheme-Aura ein wichtiger Eckpfeiler während Reed über Bowie das junge Glam-Rock-Publikum erreichen konnte.
Neben Bowie und Reed erklären unter anderem noch Mick Rock, David Fricke, Lenny Kaye und Dave Stewart, was sie mit "Transformer" verbinden. Dazwischen klampft Reed noch mal die alten Songs, zum Teil mit neuem Text und absichtlich verhunzten Melodien. Erstaunlich zu hören, wie gut die subtilen "Transformer"-Lyrics, hier gelesen von Reed, auch ohne Musik funktionieren. Was mir außerdem noch neu war: Diese vollkommen bizarre, Live-Aid-artige 1997er-Version von "Perfect Day", gesungen unter anderem von Bono, Bowie, Elton John, Tom Jones und... Boyzone.
Quelle: Bob Smeaton Bild: ARTE und Kultur arte.tv
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