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Geht seit zehn Jahren, drei Startups (tame, Krautreporter, piqd) und vielen Stunden Berichterstattung vor allem der Frage nach, wie sich die Öffentlichkeit durch das Netz verändert. Wer bestimmt, was relevante Informationen sind? Wie stellen wir sicher, dass relevante Informationen noch eine Öffentlichkeit erreichen? Wie können Alternativen zu Facebook, Twitter und Co. aussehen?
Frederik ist Vorstandsmitglied von Vocer, einem Think Tank für Medieninnovationen und journalistische Nachwuchsförderung. Er studierte Volkswirtschaft und Journalismus in Hannover, Aarhus, Amsterdam und London.
Ganz ohne Medienbezug ist er als Mitgründer der #KoDorf-Bewegung unterwegs. Ko-Dörfer bestehen aus vielen kleinen ökologisch gebauten Holzhäusern und einigen größeren Gemeinschaftsgebäuden wie einem Coworking Spaces, einer Küche mit langer Tafel und Veranstaltungsflächen. Mehr zu den KoDörfern und Transformationsprogrammen im ländlichen Raum: www.kodorf.de
Punk ist nicht tot, er klingt heute nur anders. So wie die Musik, die in diesem Artikel beschrieben wird zum Beispiel. Jon Caramanica, Popkultur-Korrespondent bei der New York Times, hat über Monate eine kleine Szene von Künstlern verfolgt, die über Störgeräusche und Billo-Loops sprechnölen, denen aber vermutlich völlig egal ist, wie Musikjournalisten nennen, was sie da treiben. Wie ihnen ohnehin ziemlich viel egal zu sein scheint. Die mehrheitlich minderjährigen Genre-Vertreter schlucken Antidepressiva zum Chillen, sehen ihre Gesichter als Übungsfläche für Tattoo-Azubis und zelebrieren auf ihren Konzerten Gewalt nicht nur mit Worten. Die Musik dazu klingt roh, reduziert, repetitiv.
Ästhetisch ist das Phänomen um die Logik von "shock value" und Memes gestrickt. Lyrics, Videos, Klamotten, Frisuren - alles ist daraufhin optimiert geteilt und kommentiert zu werden. In den besten Momenten entstehen so Bilder, die selbst als mächtige Kommentare stehen und sich nachhaltiger einprägen als sorgsam reflektierte Leitartikel. Im Track "Look at me" von XXXTENTACION etwa, hängt ein schwarzes Kind ein weißes Kind und provoziert so einen verstörenden Perspektivwechsel, der gleich auf mehreren Ebenen funktioniert. Die Anhängerschaft von Trump läuft Sturm, die Botschaft verbreitet sich umso schneller.
Solche Momente sind aber klar die Ausnahme. Grundsätzlich teilen sich Trump und die Soundcloud-Kids eigentlich dieselben Methoden. Gerade deshalb funktioniert das Phänomen als Kommentar auf den Zeitgeist - auch wenn das gar nicht das Ziel ist. Überhaupt: Ziele. "No Future" taugt auch 40 Jahre später noch als Motto. Soundcloud-Rap ist Nihilismus auf Xanax. Im Gegensatz zu Trump kann man hierzu immerhin schön mit dem Kopf nicken.
P.S.
Zum Thema gibt es auch einen äußerst hörenswerten Podcast: Hip Hop's Punk Moment Has Arrived
Quelle: Jon Caramanica Bild: Chad Batka EN nytimes.com
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