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Pop und Kultur

Stone Roses meets Springsteen: das grandiose Debüt der Londoner Ten Fé

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschMittwoch, 01.03.2017

Jeder Anhänger populärer Musik kennt diesen Reflex: „Warum bloß ist diese Kaschemme nur halb gefüllt, wo die Band es doch verdiente, in ausverkauften 1000er-Hallen zu spielen?“

Zuletzt überkam mich diese Reaktion, als ich sah, wie wenig Widerhall das Debütalbum des Londoner Duos Ten Fé (erschienen am 03.02.) erzeugte. Dabei sind Ben Moorhouse und Leo Duncan zwei coole leicht verstrahlte Typen, die tanzbare Rhythmen mit sensationellen Melodien verbinden. Auf Hit The Light finden sich genug Hits (z.B. Turn und In the Air), um einen unvergesslichen Soundtrack für jedes sonnenverwöhnte Festival zu liefern.

Ten Fé (spanisch für „Habe Vertrauen!“) beziehen sich nicht zuletzt auf den hymnischen englischen Pop der frühen 90er Jahre (nicht zu verwechseln mit dem späteren Britpop), auf die Stone Roses und The Charlatans, ja sogar auf den bekifften Rave-Rock von Primal Scream. Der Guardian analysiert völlig zutreffend: "Madchester meets Springsteen". Unerklärlicherweise stößt das Album in Deutschland auf wenig Gegenliebe, der Musikexpress behauptet gar: „Gemacht ist diese Musik für Menschen, die Sonntage gerne komplett unter der Bettdecke verbringen.“ Wie unterschiedlich die Wahrnehmung doch sein kann! Für mich ist das Musik, um die Daunen gen Fußende zu befördern und noch im Pyjama in die Sneakers zu springen.

Ten Fé kommen am Freitag, den 3. März nach Hamburg, darauf folgen Konzerte in Köln und Berlin. In kleinen Kaschemmen. Noch!

Stone Roses meets Springsteen: das grandiose Debüt der Londoner Ten Fé

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