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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Gute Musik-Memes sind wie Ohrwürmer. Im besten Fall verschmelzen sie Nerdtum, Nonsens und Selbstironie zu einer Einheit, die man für eine Weile nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Und natürlich erzählen sie dem Kenner, ähnlich wie ein Chart-Hit, auch einiges über den popkulturellen Zeitgeist.
Vom Cloud-Rap einmal abgesehen funktioniert die intertextuelle Memifizierung der Musik interessanterweise besonders gut im Techno-und Club-Kontext. Das mag daran liegen, dass hier mehr als in anderen Genres der elitäre Gestus bewährt und gepflegt wird, man denke etwa an die Türpolitik in Clubs wie dem Berghain oder die tendenziell snobistische Aura von Avantgarde-Electro-Acts wie Sophie und Arca. Auf einem qualitativ hohen Niveau spiegeln und veralbern das die Seiten "Worst Techno Memes" und "BerlinClubMemes" auf Facebook und Instagram, wo man unter anderem auch dieses Bekenntnis eines Berlin-Immigranten der zweiten Generation findet:
kid in berlin, 2040: i'm the child of immigrants, we were very poor. in 2013 my parents left their home country of melbourne in search of more authentic parties and cheaper k. they never learned the language and spent 30 years working in cafes. i someday hope to be a doctor.
Kurzweilig sind auch die Kanäle, die sich über Techno-Festivals und Boiler-Room-Partys lustig machen, etwa "People of", wo der Hipster-Reigen zur Short-Story wird oder "90's Boiler Room", wo die Sets von "Underground-Größen" wie Len Faki und Ben Klock mit Euro-Dance synchronisiert werden. Dass das alles hervorragend funktioniert, müsste auch den Beteiligten zu denken geben.
Quelle: 90's Boiler Room Bild: Worst techno memes EN youtube.com
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Großartig!:)