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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Es ist so eine Sache mit ambitioniertem Online-Journalismus, der sich auf eigens kreierten Webseiten mit allen technischen Mitteln einem einzigen Thema widmet. Klar, der vielschichtig ineinander verwobene Aufwand aus Bild, Ton und Text verlangt Respekt und zeigt einmal mehr das oft beschworene Potential von multimedialem Online-Content. Nur: Wer nimmt sich schon die Zeit dafür?
Seit längerem ganz oben auf meiner Liste der "Die-muss-ich-mir-endlich-mal-angucken"-Projekte stand die von Geo initiierte und 2018 für den Online-Grimme-Preis nominierte Pageflow-Geschichte "Das Geheimnis des Groove".
In sechs Kapiteln erklären Wissenschaftler, Mediziner, Psychologen, Therapeuten und Musiker, welchen Effekt Grooves auf den Menschen haben, der so sehr ein "durch und durch rhythmisches Wesen" ist, das offenbar selbst sieben Monate alte Babys bereits über ein Taktgefühl verfügen.
Neben kurz gehaltenen Erklärtexten lebt die Seite von den vielen audiovisuellen Elementen. Anklickbare Lautsprecher-Symbole erkunden etwa die verschiedenen Rhythmen innerhalb des menschlichen Körpers. Für alle, die schon immer wissen wollten, wie die Oszillationen in einer Leberzelle klingen, bitte hier entlang. Auch der Groove der Pop-Musik darf natürlich nicht fehlen. Vertreten ist er hier etwa innerhalb eines 12 Jahre andauernden Forschungsprojekts, das erkundet, ob sich in der Musik-Geschichte ein allgemeingültiges Groove-Prinzip herauskristallisieren lässt, auf das alle Menschen gleichermaßen reagieren. Spoiler-Alert: Funk und Soul kommt der Sache offenbar am nächsten.
"Wenn der Rhythmus stimmt, ist dein Verstand ruhig und wach. Du bist pure Emotion", wird Grateful-Dead-Drummer und Hirnforscher Mickey Hart zitiert. Um all die Erkenntnisse nachvollziehen zu können, muss man wie gesagt Zeit mitbringen, und bestenfalls auch gute Boxen anschließen. Die geloopten Klänge während der Einleitungen nerven etwas, ansonsten kommt man dem Wunder, das Musik ist, hier doch ein gutes Stück näher.
Quelle: Rüdiger Braun geo.pageflow.io
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Link leider mittlerweile tot :(