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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Jessica Gao ist Autorin für die gehypte Zeichentrickserie Rick & Morty. Für die dritte Episode der dritten Staffel (»Pickle Rick«) schreibt sie die Figur Dr. Wong, eine kompetente, asiatische Psychotherapeutin. Da beim Casting der Synchronstimme jedoch spontan die US-amerikanische Schauspielerin Susan Sarandon zu Verfügung steht, wird nicht weiter nach einer passenderen Alternative gesucht. Der Name aber – darauf besteht Jessica Gao – bleibt. Und ein Meta-Witz wird auch gleich daraus gemacht (»Well, Dr. Wong – by the way, racist name…«). Was folgt sind Reaktionen, die man mittlerweile als typisch bezeichnen kann: Eine Gruppe redet von Whitewashing. Eine andere beklagt die »erzwungene« Diversität von Rick & Morty und lädt Beleidigungen exklusiv bei Gao ab. Zusammen mit dem Serien-Schöpfer Dan Harmon beschließt sie deshalb einen Podcast zur Repräsentation von gesellschaftlichen Minderheiten (siehe auch den vergangenen piq von Fabian Peltsch) und über die strukturellen Hürden beim Schreiben zu veröffentlichen.
Dass Whiting Wongs nun keine – wie es ja oft völlig verkürzt heißt – »politisch-korrekte Bevormundung« darstellt, lässt sich schon am Namen und der Titelmusik erahnen. Die bedienen sich beide einem rassistischen Klischee über den vermeintlichen chinesisch-englischen Akzent. Was den Podcast jedoch auszeichnet, ist die Doppelbödigkeit, mit der diese Stereotype aufgegriffen werden. Whiting Wongs verweist so gleichzeitig auf das Whitewashing, das Schreiben (»writing Wongs«) und die Notwendigkeit der besseren Repräsentation von chinesischen Figuren (»righting wrongs«). Diese Dynamik spiegelt sich auch im Dialog von Jessica Gao und Dan Harmon wieder. Harmon tritt zielsicher in rassistische Fettnäpfchen, hört dann Gao aufmerksam bei der Analyse zu und reflektiert schließlich seine eigene Position – stellvertretend für all die »mediocre white guys« dort draußen. Dass die Vice-Interviewerin in diesem piq nun auch noch Wong heißt, ist fast schon eine Meta-Ebene zu viel…
Quelle: Kristina Wong Bild: Courtesy of Dan H... EN vice.com
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