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Pop und Kultur

Wut und Einsicht: Kelela weiß nichts Gutes über die Musikindustrie zu berichten

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
Zum Kurator'innen-Profil
Martin BöttcherSamstag, 14.10.2017

Wenn alles gut läuft, dann haben wir noch lange etwas von Kelela, der US-Sängerin, die gerade ihr erstes "richtiges" Album "Take Me Apart" veröffentlicht hat. Kelela ist nämlich nicht nur als Musikerin sowohl gut als auch sperrig als auch tiefsinnig, sondern sie macht sich genauso tiefsinnig Gedanken über die Welt und ihr Dasein als Musikerin/Star in dieser Welt. Wahrscheinlich ist sie gerade deshalb auch so gut, das bedingt sich alles gegenseitig. Für Resident Advisor, eine Internet-Plattform, die sich vor allem der elektronischen Musik widmet, hat sie jetzt ein Meinungsstück -  man könnte auch sagen: einen Rant - abgeliefert, das es in sich hat. Kelela reflektiert da nämlich sehr gut ihre Rolle als "woman of colour" innerhalb der Musikindustrie. Klar, so schreibt sie, auf den ersten Blick wäre es natürlich ganz gut, wenn mehr nicht-weiße Menschen sichtbar würden, wenn sie Musik veröffentlichen und auf Zeitschriften-Covern auftauchen. Auf den zweiten aber hätten die KünstlerInnen dabei nicht viel zu gewinnen, im Gegenteil, die Musikindustrie habe vor allem ein Interesse: alles aus diesen KünstlerInnen rauszupressen, sie einzuspannen und einzusperren, ohne ihnen dabei wirklich die Gelegenheit zu geben, sich selbst auszudrücken. Und Frauen hätten es dabei noch einmal schwerer. Das liest sich wirklich spannend, hoffentlich entwickelt sich aus diesem Text noch eine größere Diskussion.

P.S.: Der Originaltext von Kelela ist nicht ganz einfach zu verstehen, wenn man nicht einigermaßen gutes Englisch draufhat, aber es gibt bei der taz noch eine deutsche Zusammenfassung.

Wut und Einsicht: Kelela weiß nichts Gutes über die Musikindustrie zu berichten

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