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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Der sogenannte Russia-Gate-Skandal hat weiterhin Auswirkungen. Es steht weiterhin Vorwurf im Raum, dass Russland in den US-Wahlen durch seinen "Info-Krieg" mitgemischt haben soll.
Realistisch ist das, doch zugegeben: Eindeutige Beweise sind weiterhin rar.
Stattdessen wird eine Stimmung gemacht, die - zumindest meiner Meinung nach - Menschen eher in die Arme russischer Propaganda treiben wird als sie davon abzubringen.
Facebook leistet hierzu seinen eigenen Beitrag, indem es Moskau-affine Propaganda ganz klar für seine User markieren will.
Bis zum Ende des Jahres soll ein Tool erscheinen, welches kennzeichnen soll, welche Seiten, User-Accounts und Social-Media-Kampagnen von der russischen Regierung finanziert werden.
Facebook erklärt sein Handeln wie folgt:
“It is important that people understand how foreign actors tried to sow division and mistrust using Facebook before and after the 2016 US election."
Das klingt zwar alles schön und gut, doch was ist eigentlich mit anderer Staatspropaganda, die ohne Zweifel ebenfalls in Sozialen Medien verbreitet wird?
Warum werden etwa nicht die Beiträge von Washington-nahen Denkfabriken oder Medienkampagnen der deutschen Bundesregierung markiert?
Man muss kein Freund der russischen Regierung oder ihres Senders RT sein, um solche Fragen zu stellen.
Vor Kurzem wurde in den USA etwa beschlossen, RT als "foreign agent" zu registrieren. Der Sender, der auch einen Sitz in Washington hat, hatte praktisch keine andere Wahl. Andernfalls wäre es zurück nach Moskau gegangen - und zahlreiche Journalisten wären arbeitslos geworden.
Andere Medien, die von ausländischen Regierungen finanziert werden und ebenfalls in den USA agieren, waren von der Maßnahme allerdings nicht betroffen. Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa Qatars Al Jazeera.
Quelle: Sarah Frier EN bloomberg.com
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