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Wie der Grinch-Bot Weihnachten gestohlen hat!
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
[H]e slithered and slunk, with a smile most unpleasant, Around the whole room, and he took every present!
Das ist ein Reim aus dem beliebten Kinderbuch How the Grinch Stole Christmas! von Dr. Seuss. Dessen kaltherzige Figur des Grinch ist in diesem Jahr zum Namensgeber einer ebenso raffgierigen Methode der persönlichen Bereicherung geworden: »online toy scalping« mithilfe sogenannter »Grinch bots«. Das Prinzip dahinter: Spielzeuge, die zu Weihnachten besonders beliebt sind, werden vollautomatisiert, blitzschnell sowie vollständig auf diversen Online-Verkaufsplattformen aufgekauft. Anschließend erscheinen die Spielzeuge für horrende Preise bei eBay oder im Amazon Marketplace. Alles (noch) ziemlich legal, aber maximal ärgerlich für Eltern und – wie Derek Thompson vom The Atlantic schreibt – ein plakatives Beispiel für die Probleme von weitgehend unregulierten Online-Plattformen, digitaler Automatisierung und de späten Kapitalismus.
How can users trust platforms that are often no better than the worst of their users? That query has special resonance for families who are victims of today’s cyber scalpers. These high-tech scoundrels have scammed online retailers and turned the laissez faire rules of eBay’s platform against the interests of its shoppers. Like the Russian propagandists on Facebook and Twitter, the cyber scalpers succeeded, not by flouting their platforms rules, but by mastering them.
Auch die online toy scalpers können sich ganz ungeniert auf den freien Markt und die Legalität ihres Vorgehens berufen. Unternehmen wie eBay ziehen sich derweil aus der Verantwortung und profitieren fleißig am asozialen Verhalten mit. Für Thompson stellt das den idealen Werbespot für ein Umdenken des ökonomischen Systems dar. Schließlich lernt auch der Grinch am Ende, dass es wichtigeres gibt, als materielle Bereicherung.
And what happened then? Well...in Whoville they say, That the Grinch's small heart Grew three sizes that day!
Quelle: Derek Thompson Bild: Stephen Lam / Reu... EN theatlantic.com
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