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Alexandra Rojkov wurde in St. Petersburg geboren und kam als Kontingentflüchtling nach Deutschland. Als Journalistin hat sie mehrere Jahre im Nahen Osten gelebt und schreibt aktuell vor allem über Konflikte und Migration, u.a. für DIE ZEIT, das Magazin der Süddeutschen Zeitung und Geo.
Nadia Murad war 21 Jahre alt, als der sogenannte Islamische Staat ihr Dorf überfiel. Im August 2014 überrannten Kämpfer der Miliz Kocho, einen Ort im Irak. Sie erschossen die Männer und brachten die Frauen fort. In Bussen karrte man sie nach Mossul oder Tall Afar, wo sie an IS-Mitglieder verkauft wurden wie Vieh.
7.000 Jesidinnen, eine Minderheit, die weder zum Islam gehört noch zum Christentum, wurden damals vom IS verschleppt und als Sklavinnen gehalten. Murad wurde einen Monat lang von wechselnden Männern vergewaltigt. Dann gelang ihr die Flucht.
Seitdem spricht Murad öffentlich über ihre Pein. Sie erzählte vor der UN von ihren Erlebnissen und versucht, die Täter vor Gericht zu bringen. Für dieses Engagement erhält sie nun den Friedensnobelpreis.
DER SPIEGEL hat Murad im Jahr 2017 begleitet. Der Artikel beschreibt eine Frau, die zerrissen ist zwischen den Interessen ihres Volkes, dem sie eine Stimme und ein international bekanntes Gesicht verliehen hat. Und einer Frau, die ihre Tränen vor der Welt versteckt und sich ihr altes Leben zurückwünscht.
Murad ist eine Symbolfigur geworden, eine moderne Freiheitskämpferin. Berater haben ihr Potenzial erkannt und wollen sie der Welt als neue Anne Frank präsentieren. Murad dagegen möchte nur eines: Gerechtigkeit. Dafür stellt sie ihre Gefühle zurück. "Ich werde weiter erzählen, bis die Jesiden gehört werden", sagt Murad in dem Artikel. Man kann ihr nur wünschen, dass sie nicht daran zerbricht.
Quelle: Katrin Kuntz Bild: Sonja Och / DER S... spiegel.de
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