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Stockhausen – Scharlatan oder Superheld?
Journalist, Sammler
Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
An Karlheinz Stockhausen scheiden sich die Geister: Es gibt Menschen, durchaus auch Experten, die bezweifeln, dass Stockhausen dauerhaft im Kanon bedeutender Komponisten bleiben wird. Und dann gibt es die anderen, die ihn für einen der einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts halten, vor allem wegen seiner Pionierarbeit im Bereich der elektronischen Musik. Hier empfohlen ist ein Gespräch, das Christoph Reimann für den Deutschlandfunk mit Thomas von Steinaecker geführt hat. Von Steinaecker kannte Stockhausen persönlich und hat die Geschichte des 1928 geborenen Komponisten in eine Graphic Novel gepackt. Stockhausen als Superheld? Ein bisschen so wird er dort dargestellt. Außerdem eignet sich eine gezeichnete Geschichte offenbar ganz gut, um die Kompositionen zu verdeutlichen. Dazu kommt: Stockhausen, der alles, was wir heute als "Pop" bezeichnen, eher abgelehnt hat, hat sich selbst ja irgendwann als "Mensch vom Stern Sirius" bezeichnet. Auch das sind Geschichten, die zum Comic als DEM Ort für Superhelden passen. Schönes Gespräch, auch wenn man am Ende immer noch nicht weiß, ob Stockhausen nun als Held und Stern für alle Zeiten taugt.
Quelle: Christoph Reimann / Thomas von Steinaecker Bild: Carlsen / Thomas ... www.deutschlandfunk.de
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