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Jahrgang 1978, Journalistin und Autorin. Sie studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte in Bochum.Texte von ihr wurden unter anderem in der FR, FAZ, auf ZEIT ONLINE und in der Neuen Rundschau veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop. Kultur und Kritik, für die sie regelmäßig über Pop und Kunst schreibt. Außerdem ist die Mitglied der Redaktion von 10nach8, eine Kolumne und ein Autorinnen-Kollektiv bei ZEIT ONLINE.
Es ist ja noch nicht alles verloren, wenn die Literaturredakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Julia Encke, eine derart klare Sprachkritik abfeuert, die sich gegen den „überdeterminierten“ bürgerlichen Bildungsroman und seine "Literaturhaftigkeit" richtet. Anlass ihrer Sprach-und Hochkulturkritik sind zwei Bücher, die für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurden. In „Die Geschichte der Frau“ schreibt Feridun Zaimoglu scheinbar
„eine Prosa, die wie ausgedacht klingt für Feuilletonredakteure, mit möglichst viel Hochkultur im Gepäck, in einem hohen Ton, der in Wirklichkeit alles gleichmacht – und die Kritik ist begeistert.“
Diese Kritikerin ganz und gar nicht:
„Bald verschwimmt alles in Zaimoglus eigentümlichem Bedeutungssound, in dieser Mischung aus biblischem Vokabular, Pathos, lyrischen Rhythmen, Alliterationen, Wortwiederholungen, Wortumstellungen im Satz, die offenbar verhindern sollen, dass mal ein Subjekt neben einem Prädikat neben einem Objekt stehen könnte. Wäre ja auch banal und unbedeutend. Um Bedeutung geht es, genauer gesagt aber leider nur um Effekte von Bedeutung, ein lautes, buntes Feuerwerk, von dem am Ende nichts bleibt außer der Erinnerung an den Feuerwerksmeister: Feridun Zaimoglu.“
Auch die Sprachakrobatik eines anderen „Bildungsroman“, ebenfalls für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, "Babel" von Kenan Cusanit, bekommt sein Fett weg:
„Für die Kritik allerdings bezeichnend, dass sie der Sprache, in der dieser Roman geschrieben ist, keine besondere Beachtung schenkt und sie auch nicht länger zitiert. So fängt man aufgeschlossen zu lesen an – und findet folgende erste Sätze: „Es war ein mesopotamisches Gelb. Wie gemacht zum Davorstehen, Hinsehen, Aquarellieren – seine Lieblingsart, diese Gegend zu kartieren. Schlamm als Impression, Lehm, der sich durch das Wasser bewegte, indem er sich drehte. Koldewey sah aus dem Fenster seines Arbeitszimmers, nirgendwo davorstehend, nichts kartierend.“
Julia Ecke endet mit dem Urteil, dass die Begeisterung ihrer Zunft für diese Art von Literatur, an der sich so schön die „eigene Universalgelehrsamkeit“ „vorführen“ lässt, nur nach Effekten hascht und schiebt nonchalant eine schöne Definition von Literatur hinzu:
„Eine äußerliche Wirkung, die nicht vermag, was Literatur im besten Fall doch eigentlich anrichtet: Wahrnehmung schärfen, verunsichern, existentiell erschüttern, Leben verändern. Dazu braucht sie keine Partizipialkonstruktion und manchmal noch nicht mal ein Adjektiv. Es kann passieren, dass ein einfacher Satz reicht.“
Quelle: Julia Encke faz.net
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