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Geboren in Hamburg vor absurd langer Zeit und dort immer noch lebend. Seit 30 Jahren als Journalist in wechselnden Bereichen tätig, seit 2000 vor allem bei brand eins: bis 2007 in der Heftredaktion, seit 2010 hauptsächlich bei brand eins Wissen, wo Sonderhefte und Corporate Publishing beheimatet sind. Zwischendurch beim Food-Magazin Effilee. War auch schön. Schwerpunkte? Nö. Schreibt über alles, was ihn interessiert: Stadtentwicklung, Digitalisierung, Musik, Essen, Wissenschaft, Comics, Unternehmensorganisation, Logistik, Logik, Menschen. Vor allem Menschen. Menschen sind immer interessant. Immer. Schlechte Gewohnheit: Schreibt in Kurzbiographien über sich in der dritten Person. Fürchterlich. Aber nicht zu ändern.
Ada Milea als letzte echte Underground-Künstlerin zu beschreiben wäre vielleicht ein wenig übertrieben, aber wer komplexe Songs in ausgefeilten Arrangements in WG-Zimmer-Videos ins Netz stellt, hält locker mit legendären Lo-Fi-Underground-Ikonen wie R. Stevie Moore oder Wild Man Fischer mit. Nur scheint die rumänische Musikerin und Schauspielerin im Gegensatz zu solchen Art-Brut-verdächtigen Künstlern nicht inneren Impulsen zu folgen, sondern ganz bewusst ihre beiden Professionen zu einer neuen Ausdrucksform zu verschmelzen.
Ada Milea wurde 1975 in Târgu Mureş (Zentrum von Transsylvanien, kein Witz!) geboren und arbeitete als Schauspielerin im Nationaltheater ihrer Heimatstadt, bevor sie ihre Musikerinnenkarriere begann. Sie hat eine Reihe von Alben veröffentlicht, alle mit akustischen Instrumenten und stets basierend auf Vokaldialogen, wie es sie in Deutschland bislang wohl nur von den Lassie Singers gab. Die Alben haben einen normalen, professionellen Sound, doch in den vergangenen Jahren hat Milea vor allem Lo-Fi-Videos veröffentlicht, und wenn es mal möglich ist, Fassungen zu vergleichen wie bei Orfana, ist die Daheimversion der Studioversion deutlich überlegen – von der impliziten Undigitalisierbarkeit des selbstbewussten Zuhauseauftritts ganz zu schweigen. Ohnehin ist Ada Milea wohl am besten live.
Das Problem ist bloß, dass die Rumänin, nun ja, rumänisch singt, die Sprachbarriere also ziemlich hoch ist. Ein Ausschnitt aus der deutschen Fassung ihres Albums Apolodor über einen herumreisenden Pinguin und die englische Fassung ihres Album Quixote, eine Don Quijote-Verarbeitung, lassen nur erahnen, was wir da verpassen. Glücklicherweise lässt sich häufig zumindest vage erraten, worum es geht, etwa in dem Lied meines Piqs, dessen Protagonisten Andreea ich nicht wirklich treffen möchte. Ada Milea singt es alleine, aber selbst dann klingt sie, als sänge sie im Dialog.
Quelle: dulapiorulHD Bild: dulapiorulHD / Yo... EN youtube.com
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