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In diesen Tagen kommt also das Kulturschutzgesetz. Alles, was alt und teuer ist, muss von einer staatlichen Kommission geprüft werden, bevor es ins Ausland reisen darf und dort womöglich - Gottseibeiuns - verkauft wird. Denn das Kunstwerk könnte identitätsstiftend sein. Was auch immer damit gemeint sein mag, werden die Eigentümer von den Kunstbetrachtungsbeamten erfahren. Jedenfalls stehen „Nation" und „Identität" heute in der Politik hoch im Kurs, da lässt sich niemand von der Überlegung aufhalten, was dies in der Praxis bedeuten mag.
Nun versetze man sich in einen Menschen, der ein Bild im Wert von 200.000 Euro oder eine Skulptur für eine halbe Million oder sonst etwas hat, das alt und teuer ist. Wenn er es in Deutschland lässt, bis das Gesetz Gültigkeit erlangt, verliert sein Kunstwerk rapide an Wert — denn jeder Käufer weiß, dass es sich im Zweifelsfalle nicht am internationalen Kunstmarkt wird verkaufen lassen.
Ist es wahrscheinlich, dass die Eigentümer gemütlich dabei zusehen, wie ihre Vermögenswerte durch staatliche Verordnung erheblich an Wert verlieren? Eher nicht. So war in den letzten Monaten keine Kunstspedition mehr zu engagieren, alles war ausgebucht. Keiner redet gerne darüber, aber faktisch weisen gewisse Wohnzimmer in Deutschland nun bedauerliche Fehlstellen auf und die gewissen Lagerhäuser um Genf und Basel sind auf den letzten Quadratmeter mit der herrlichsten Kunst gefüllt.
Jedenfalls hat Deutschland seit dem 2. Weltkrieg keinen solchen Aderlass an Kunst mehr erlebt. Und wofür das alles? Für die Nation!
Quelle: Andrian Kreye sueddeutsche.de
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Naja auf lange Sicht kann dass schon Sinn machen, selbst wenn jetzt die Aristokraten ihre Kunstschätze ausserhalb Deutschlands schaffen, so bleibt im Nachgang die Möglichkeit dass deutsche Museen die Kunst ankaufen und der öffentlichkeit zugänglich machen. Was bringt einem der große deutsche Kulturschatz in den Wohnzimmern von Privatleuten?
Ich war vor einigen Tagen in Wernigerode in Sachsen und habe dort dass Schloss zu Stollberg besichtigt. Die ganze Ahnengalerie wurde von Privatleuten aufgrund des Privatbesitzes von dort weggeholt und verstaubt nun im nirgendwo. Genauso die eigentliche Speisetafel sowie diverse Möbel etc. Vor 20 Jahren war ich schon einmal dort und es fehlt schon einiges im Vergleich zu heute.Geplündert auch ohne Kulturschutzgesetz....