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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - und hat damit auch eine besondere Verantwortung. Doch die Macht der Bilder wird allzu oft als Mittel der Propaganda missbraucht. Fotos beeinflussen Massen. Sie haben damit Einfluss auf das Weltgeschehen. Wie auch im Konflikt zwischen Iran und Irak zu Beginn der 1980er Jahre.
16. Januar 1979: Der Schah verlässt den Iran, von einer wütenden Menge vertrieben. Zwei Wochen später kehrt Ayatollah Khomeini aus dem französischen Exil nach Teheran zurück und erhält ein 98-prozentiges Votum der Wählerschaft. Am 1. April 1979 wird die Islamische Republik Iran ausgerufen. Im Juli desselben Jahres wird Saddam Hussein Präsident des Irak. Die Spannung zwischen beiden Ländern steigt, und es kommt zu zahlreichen Gefechten entlang der Grenze. Saïed Sadeghi gehört zu den berühmtesten Reportern des Iran. Als Befürworter der Islamischen Revolution begleitet der Fotograf und Kameramann den gesamten Konflikt, um ihn als „heiligen Krieg“ hochzustilisieren. Die überwiegende Mehrheit seiner Fotos wird Teil der allumfassenden Propagandamaschinerie. Fast täglich filmt und fotografiert Sadeghi das Kampfgeschehen. Er kennt die Hintergründe und damit die Realität dieses Krieges: Heute, knapp 40 Jahre später, distanziert er sich von diesen Fotos aufgrund ihrer zerstörerischen Kraft und verurteilt die Rolle, die sie gespielt haben. Sadeghi schildert in der Dokumentation, wie dieser Krieg als Folge der Islamischen Revolution von 1979 entstehen konnte und die Propaganda der „heiligen Verteidigung“ aufgebaut wurde, um junge iranische Freiwillige anzulocken.
Die Dokumentation wirft auch eine philosophische Frage auf: Die Verantwortung des Einzelnen für seine Taten. Sie kann niemandem genommen werden. Handlungen lassen sich nicht ungeschehen machen. Doch kann man ihnen im Nachhinein einen anderen Sinn geben. Lässt sich die Mitverantwortung für tausende Tote sühnen?
Die Doku ist bis zum 8. November in der Arte-Mediathek zu sehen.
Quelle: Maryam Ebrahimi Bild: Arte arte.tv
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