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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
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Auf Bluesky: @jklute.bsky.social
Um den 11. März herum berichteten mehrere Medien über einen Hilferuf des UN-Nothilfekoordinators Stephen O'Brien. Dazu hatte ich den Piq "Neue Fluchtursachen im Entstehen" gepostet. Rund 4,4 Milliarden US-Dollar seinen bis zum Juli 2017 nötig, um eine drastische Hungerkatastrophe in den Ländern Jemen, Südsudan, Somalia und Nigeria zu verhindern. Etwa 20 Millionen Menschen seien von der drohenden Katastrophe bedroht.
Knapp drei Wochen später zieht Dominic Johnson in der taz eine erste Zwischenbilanz: Er listet auf, welche großen Summen in den letzten Wochen wofür bereitgestellt wurden und stellt dem die bescheidenen Resultate gegenüber, die die globale Staatengemeinschaft bisher bereit ist, zur Vermeidung der Hungerkatastrophe zur Verfügung zu stellen.
Dominic Johnson benennt allerdings auch Hindernisse, die eine effiziente und kurzfristige Hilfe in den genannten Ländern erschweren. (Das die Ursachen dafür nicht allein in der europäischen Kolonialgeschichte liegen, hat Tidiane N'Diaye in einem ausführlichen Interview dargelegt. Hier der Piq dazu: Der Sklavenhandel war nicht nur ein Geschäft europäischer Kolonialmächte.)
Dazu benennt er unterlassene Maßnahmen westlicher Länder, um eine strukturelle Verbesserung in den betroffenen Ländern durchzusetzen.
Deutlich wird bei der Lektüre auch: Die von der Bundesregierung publikumswirksam angekündigten Schritte zur Bekämpfung von Fluchtursachen werden vermutlich wenig bewirken, da sie an den von Dominic Johnson benannten Problemen jedenfalls wenig ändern.
Menschen werden wohl erneut ihre Länder verlassen (müssen), auf der Suche nach einem besseren Leben.
In Europa könnte das neue Bedrohungsängste auslösen – tatsächlich aber bleiben die meisten Flüchtlinge in Afrika: Entweder ziehen sie innerhalb ihres Herkunftslandes um oder sie fliehen in ein Nachbarland. Mehr dazu erzählt Christiane Grefe in ihrem Beitrag in der "Zeit".
Quelle: Dominic Johnson Bild: dpa taz.de
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