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"Ängstliche Hunde bellen lauter" – Kim Jong-Un kontert Donald Trump

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsFreitag, 22.09.2017

Noch nie gab es in der langen Geschichte der verbalen Auseinandersetzung zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea eine solche Eskalation. US-Präsident Donald Trump hat dem Regime in Pjöngjang bereits mit "Feuer, Wut und purer Macht, wie die Welt es noch nicht gesehen hat" gedroht. In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung am vergangenen Dienstag teilte Trump nun erneut gegen den nordkoreanischen Machthaber aus, mit kaum feinerer Rhetorik als auf Twitter: Kim Jong-Un nannte er einen "Raketen-Mann", der sich auf einer "Selbstmordmission" befinde. Im Falle eines Konflikts mit den USA stehe Nordkorea vor der völligen Zerstörung.

Kim Jong-Un hat nun zurückgefeuert – noch nur mit Worten. Die Zentrale Koreanische Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte eine Rede des Staatsoberhauptes, in der Kim Jong-Un den amerikanischen Präsidenten verspottet. Der zentrale Satz: ein "ängstlicher Hund belle lauter". Trump habe "beispiellosen und unverschämten Unsinn" von sich gegeben, er zeige "geistesgestörtes Verhalten".

Trump, der auf Spott und Kritik meist gereizt und wenig souverän reagiert, dürfte das sicherlich nicht gefallen. Bislang gab es noch keine Reaktion des Weißen Hauses auf die Rede aus Nordkorea. Experten hat diese verbale Verschärfung zumindest überrascht.

"Nie zuvor hat ein nordkoreanischer Machthaber in so scharfer Form auf die Rede eines amerikanischen Präsidenten reagiert", schreibt Matthias Müller für die "NZZ" aus Peking. Kim Jong-Un kündigte zudem an, dass Trump für seine Drohungen nun Lehrgeld zahlen werde. Sein Außenminister wurde bereits konkreter und deutete einen weiteren Test einer Wasserstoffbombe an. Zuletzt hatte Nordkorea am 3. September die Welt mit einem Atomtest empört. Daraufhin beschlossen die Vereinten Nationen schärfere Sanktionen gegen Nordkorea.

Kim Jong-Un dürfte das nicht beeindrucken. Er hat erneut gezeigt, dass er auf Drohungen stets gleich reagiert: Er rüstet verbal auf. 

"Ängstliche Hunde bellen lauter" – Kim Jong-Un kontert Donald Trump

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 7 Jahren

    Klar, hier bellen sich zwei der grellsten Figuren auf der politischen Bühne unserer Zeit an.

    Aufschlussreich ist aber auch das:
    Es geht dabei freilich nicht nur um Atomwaffen, sondern auch um regionale und wirtschaftliche Ziele. »Die EU hat erhebliche wirtschaftliche Interessen in der Region. China, Japan und Südkorea sind wichtige Handelspartner. Ein Konflikt in Korea wäre für uns sehr teuer, und er würde sich vermutlich global ausweiten, da die USA und China und eventuell auch Russland aneinandergeraten werden. Das ist definitiv nicht in unserem Sinne«, sagt der Nordkoreaexperte Rüdiger Frank. Und weiter: »Da unsere Wirtschaftsbeziehungen mit Nordkorea fast bei null sind – Deutschland hat 2016 Güter für unter sieben Millionen Euro nach Nordkorea exportiert – und die EU ohne die Nato militärisch ein Zwerg ist, haben wir auf der koreanischen Halbinsel keinen wirklichen Einfluss. Das sah noch 2001 ganz anders aus; wir haben durch einen vorschnellen Abbau der Beziehungen unsere Hebelwirkung verloren.«
    Hier geht es zum vollständigen Artikel:
    https://oxiblog.de/wir...

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