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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Sonntagvormittag ging ich in ein Café in Berlin. Ich war auf dem Rückweg von einer Party, es begann zu regnen, ich wollte lesen. Während ich am Schalter auf meinen Kaffee wartete, schaufelte ich mit Zeige- und Mittelfinger durch einen Stapel Magazinrücken. Ich zog eine GQ heraus, blätterte langsam durch die ersten 30 Seiten Werbung und las dann das Inhaltsverzeichnis. Ich hatte das Gefühl, das ganze Magazin schon gelesen zu haben. Bevor mein Kaffee fertig baristatat war, klappte ich die GQ wieder zu und legte sie zurück zu den übrigen Lesezirkel-Ausgaben.
Warum besteht die deutsche GQ eigentlich ausschließlich aus hirnlosen Bizepstraining-und-Barttrimm-Artikeln, manly man Autogeschichten, autistischen Anmachanleitungen und Luxusartikeladvertorials, während in der amerikanischen GQ regelmäßig außergewöhnlich gute Reportagen wie diese von Jeanne Marie Laskas veröffentlicht werden? Hält Condé Nast den deutschen (Männer-)Markt für zu dumm? Oder ist das eine Aufwand-Nutzen-Frage?
Wie auch immer. Laskas beschreibt in „Inside the Federal Bureau Of Way Too Many Guns" die bizarre Arbeit einer US-Bundesagentur, die die Eigentümer von Waffen - in der Regel, weil sie bei einem Verbrechen zum Einsatz kamen - ermitteln soll. Eine Art Waffenfahndungs-FBI. Nur dass diese Agentur zum Beispiel keine Computer benutzen darf. Und das, obwohl jeden Monat mehr als eine Million Waffen in den USA registriert werden und sich die Frequenz von Amokläufen inzwischen auf monatlich erhöht hat und in der Agentur Tausende Kartons mit Waffenregistrierscheinen ankommen. Die Mitarbeiter identifizieren die Waffen oft anhand winziger Details, telefonieren sich durch die gesamte Hersteller-Großhändler-Einzelhändler-Käufer-Geschichte oder scannen kilometerweise Mikrofilme, um den Besitzer zu identifizieren — nicht selten werden so Mordfälle gelöst.
Das obskure Waffen-FBI, in dem Agenten sich aufopferungsvoll abrackern, um einen unmöglichen Job gegen willfährige Gesetze erledigt zu bekommen, könnte der Plot eines Films der Coen-Brüder sein — und gerade wegen seiner Unbekanntheit und durch seine Bizarrheit ermöglicht die Reportage, den größeren Zusammenhang zu verstehen.
Außerdem ist Laskas witzig und eine originelle Beobachterin. Mich hat sie gleich zu Beginn mit diesem Absatz gewonnen (vergleich dazu das Aufmacherfoto von Charlie!):
“People don't think,” Charlie tells me. He's a trim guy, 51, full lips and a thin goatee, and he likes to wear three-piece suits. They fit loose, so the overall effect is awkward innocence, like an eighth grader headed to his first formal. “I get e-mails even from police saying, ‘Can you type in the serial number and tell me who the gun is registered to?’ Every week. They think it's like a VIN number on a car. Even police. Police from everywhere. ‘Hey, can you guys hurry up and type that number in?’ ” So here's a news flash, from Charlie: “We ain't got a registration system. Ain't nobody registering no damn guns.”
Quelle: Jeanne Marie Laskas Bild: Matthew Monteith EN gq.com
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