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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Es ist kein besonders langes Interview mit Mehmet Daimagüler, deutsch-türkischer Publizist und Opferanwalt im NSU-Prozess. Aber ich finde sehr viele Dinge darin substantiell. Vielleicht bin ich so empfänglich für sie, weil ich auch als Einwanderer Mitte der Neunziger im ostdeutschen Plattenbau von gewalttätigen Neonazis umzingelt war. Und mir sehr ähnliche Fragen gestellt habe. Die selbe Bitterkeit spürte.
Sei es darüber, dass die deutsche Politik sich nicht entschieden hinter die angegriffenen Menschen im brennenden Sonnenblumenhaus stellte. Und stattdessen das Asylrecht aushöhlte, ein katastrophales Signal sendend.
Seien es die Fortschritte, die die deutsche Zivilgesellschaft seitdem erzielt hat. Was nicht heißt, dass heute keine Asylheime mehr angegriffen werden würden. Leider ganz im Gegenteil. Und was ebenso wenig bedeutet, dass Faschisten nicht im neuen Gewand wählbar und salonfähig geworden wären.
Quelle: Pascal Beucker Bild: Foto: dpa m.taz.de
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