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Die implizite Ethik unsichtbar wirkender Software

Ole Wintermann
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Ole WintermannDonnerstag, 05.01.2017

Im monatlichen "Talking About Tomorrow" Membership Program des ehemaligen Harvard Professors Jim Ware spricht die frühere IBM-Wissenschaftlerin Susan Stucky einen so interessanten wie bisher wenig beachteten Punkt zur Automatisierung der Arbeit an: Es ist das Wirken softwaregesteuerter Prozesse im Unsichtbaren.

Natürlich ist es sehr praktisch, am Flughafen nur einen Anlaufpunkt haben zu müssen, um darüber in wenigen Sekunden das Ticket zu erhalten, das Gepäck einzuchecken, Flugmeilen gutgeschrieben zu bekommen und garantiert sicherheitsüberprüft zu sein. Hier arbeitet im Hintergrund der sekundenschnelle aber für uns unsichtbare Datenaustausch, der von uns nicht verstanden werden muss (und kann) und der sich damit allgemeiner menschlicher (moralischer/ethischer) Kontrolle entzieht.

Sollten wir daher in der Konsequenz auf den technologischen Fortschritt verzichten, da wir ihn in diesen Prozessen nicht jederzeit kontrollieren können? Das Flughafenszenario stellt dabei noch einen eher unproblematischen Prozess dar. Was aber ist mit selbstfahrenden Autos, der Sammlung, Auswertung und Nutzung von Big Data im Banken- und Gesundheitswesen, von Robotern in der Pflege?

Stucky, die den technologischen Wandel weder in Frage stellen noch davor warnen möchte, schließt ihren Beitrag mit einem Appell: “In addition to Automation, Augmentation, and Autonomy, we need to be thinking seriously about two other A’s – Authorization and Access Rights. Who is in charge, or should be, of decisions to embed knowledge in software?” Um dieses Thema ausreichend qualifiziert diskutieren zu können, bräuchten wir auch hierzulande mehr Informatiker/Programmierer. Das aber ist wieder eine andere Baustelle.

Die implizite Ethik unsichtbar wirkender Software

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