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Schmerzmittel und Philanthropie: Die Familie hinter der amerikanischen Opioidsucht-Krise

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberDienstag, 31.10.2017

Unzählige Museumsabteilungen und Lehrstühle in der Welt sind nach dieser Familie benannt, von der Serpentine Gallery in London bis zum Met in New York. Seit Generationen spenden die Mitglieder des Sackler-Clans großzügig Geld an kulturelle Institutionen, ihr Name ist zum Inbegriff von Philanthropie und von der guten Seite des Kapitalismus geworden. Doch nur die wenigsten wissen, womit die Familie ihr Geld verdient, nicht zuletzt, weil sie es selbst klug verschleiert. Ihr Vermögen beruht weitgehend auf dem Pharmaunternehmen Purdue, das 1995 das Schmerzmittel OxyContin auf den Markt brachte und in einer aggressiven Marketingkampagne dafür sorgte, dass es flächendeckend gegen mäßige bis starke Schmerzen verschrieben wurde. In Deutschland unterliegt der darin enthaltene Wirkstoff Oxycodon dem Betäubungsmittelgesetz; erste Fälle von Oxycodone-Missbrauch und -Sucht wurden hier schon in den 1920er Jahren beschrieben. Nach Purdues Kampagne wurde OxyContin schnell zum am fünfhäufigsten verschriebenen Arzneimittel in den Vereinigten Staaten und hat der Familie Einkünfte von mehr als 35 Milliarden US-Dollar beschert. Seit 1999 sind mehr als 200000 Amerikaner aufgrund von Oxycodon-Überdosen ums Leben gekommen. Mehrere Millionen Menschen sind abhängig geworden, viele von ihnen sind auf Heroin umgestiegen, das genauso wirkt und billiger ist. Es ist die größte Gesundheitskrise, die Amerika seit langem erfasst hat. Ganze Vororte und Städte sind abhängig. Vier von fünf Heroinabhängigen sind durch Oxycontin in die Sucht abgeglitten. Jeden Tag sterben 145 Amerikaner daran. Wie geht das zusammen, Philanthropie und das Leid von Millionen? Und warum nennt niemand die für viele Hauptverantwortlichen an dieser Krise beim Namen? Diese aufrüttelnde Reportage gibt Auskunft.        

Schmerzmittel und Philanthropie: Die Familie hinter der amerikanischen Opioidsucht-Krise

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