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Soldaten auf Koks

Benedikt Sarreiter
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Benedikt SarreiterFreitag, 13.01.2017

Die Angst vor Drogen wird oft zur politischen Propaganda missbraucht. In der darauf folgenden Hysterie haben vernünftige Argumente keinen Platz mehr (man kann das ja zur Zeit wunderbar auf den Philippinen beobachten). Das hat eine lange Geschichte, wie auch der folgende Text zeigt. Es geht um Kokain und die britische Gesellschaft während des Ersten Weltkriegs. Bis zum Krieg war der Stoff unproblematisch:

Before the war cocaine was a common ingredient in medicines and tonics for hay fever as it cleanses the respiratory track by reducing swelling of the mucosa and nasal discharge. The most popular American drug, called Ryno’s Hay Fever, the content of which was 99.9 percent cocaine, was touted as the best cure for a clogged, reddened, and sore nose, to be used when it gets “stuffed-up.” Also the British Burroughs Wellcome & Co. manufactured the already mentioned Tabloid cocaine tablets marketed as perfect for singers and public speakers longing to improve their voices. Overall, mass-produced cocaine, which was believed to be as harmless as tobacco, had become widespread well before the war...

Doch dann begannen britische Soldaten Kokain zur Entspannung an der Front zu schnupfen oder zu spritzen und man fürchtete um deren Fähigkeiten und Disziplin im Kampf. Außerdem machten Theorien die Runde, dass Deutschland, wo Kokain das erste Mal synthetisiert wurde, die Briten süchtig machen wolle. Die Lösung: Eine Verteuflung der Droge (und der meisten anderen auch) durch Politiker und Medien. Das waren die Anfänge des War On Drugs. Interessant und sehr gut aufgeschrieben von Łukasz Kamieński, dessen Buch "Shooting Up: A History of Drugs And War" letztes Jahr erschienen und auch ganz wunderbar ist.

Soldaten auf Koks

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